Hagen. Der Hagener mit italienischen Wurzeln ist Gastronomieleiter im Hotel „Vier Jahreszeiten“ in Iserlohn. Wo die „Squadra Azzura“ wohnt.
Es ist ganz gleich, wen sie für ihren Kader nominieren und ob die Namen groß oder weniger groß sind. Die italienische Fußball-Nationalmannschaft, die „Squadra Azzura“, die blaue Mannschaft, ist in den Augen ihrer Anhänger ein Mythos. Eines jener Teams, das immer den Nimbus um sich trägt, auch ohne Favoritenrolle ein Turnier gewinnen zu können.
So wie die Weltmeisterschaft 2006. Und so wie die EM 2020. Sie sind der Titelverteidiger und haben als solcher nur wenige Kilometer von der Hagener Stadtgrenze entfernt, im Hotel „Vier Jahreszeiten“ in Iserlohn, ihr Quarier bezogen, was die Waldstadt Kopf stehen lässt. Mittendrin, an entscheidender gastronomischer Stelle, ist ein Hagener, 48 Jahre alt, in dem sozusagen das italienisch-deutsche Doppelherz schlägt: Salvatore Bucco. Durch seine Hände entsteht das Essen der weltberühmten Mannschaft.
Salvatore Bucco ist in Hagen zur Welt gekommen. Sein Vater Nicco stammt aus Apulien, seine Mutter Liliana aus der Nähe Venedigs. Man kann die Geschichte von „Salva“, wie er in Hagen genannt wird, nicht erzählen, ohne die seiner Eltern zu erwähnen, die 1964 als Gastarbeiter nach Deutschland kamen und sich hier mit schierem Fleiß und Mut der - nach damaligen Verhältnissen - kleinen Leute etwas aufgebaut haben.
Ohne zu tief in die gastronomische Geschichte der Buccos einzutauchen: Aber die Ristorantes „da Salvatore“ in Altenhagen, später in der Freiligrathstraße in Boelerheide und letztlich in der Alten Reichsbank in Haspe haben 50 Jahre lang die Gastro-Szene dieser Stadt mitgeprägt und vielen Deutschen in Hagen das vermittelt, was sie bei Italien-Urlauben suchen. Diese Leichtigkeit des „Dolce Vita“, das italienische Flair, den mediterranen Traum.
Als Vater und Mutter aus Altersgründen 2022 auhörten, orientierte sich Salvatore Bucco, der immer Teil der Restaurant-Geschichte war und sich auch eine regional beachtliche Karriere als Musiker aufgebaut hat, neu. Seit 2023 ist er Gastronomieleiter des renommierten „Vier Jahreszeiten“ in Iserlohn am Seilersee. Ein Traum für den Italiener Bucco, für den sich hier Leidenschaft, Heimatliebe und Fußball-Begeisterung verbinden.
In Iserlohn sind die Italiener vor wenigen Tagen stürmisch empfangen worden. Die großen italienischen Zeitungen lobten die Stadt, die Umgebung, das Hotel und die Nähe, die in Iserlohn zu den Fans aufgebaut wird. Die italienischen Gemeinschaften in Iserlohn, Hagen und Umgebung sind groß.
„Um 85 Prozent der Lebensmittel können wir uns selber kümmern“, sagt „Vier-Jahreszeiten“-Gastronomieleiter Salvatore Bucco mit Blick auf sein Fachgebiet. Gemeinsam mit Restaurantleiter Antonino Scrudato sorgt er für die kulinarische Versorgung der italienischen Delegation, deren bekanntester Kopf die Torwart-Legende Gianluigi Buffon ist. Knapp 20 Mitarbeiter des Hotels haben ebenfalls italienische Wurzeln.
Einzig ein paar Spezialitäten, das verriet Salvatore Bucco zuletzt schon gegenüber den Kollegen des Iserlohner Kreisanzeigers, haben die Italiener mitgebracht. So war das mit dem Koch der Italiener, Claudio Silvestri, besprochen worden. Auf ihr eigenes Olivenöl, Balsamico, Parma- und San-Daniele-Schinken (Scrudato: „Der Ferrari unter den Schinken“) wollen die Italiener nicht verzichten. Zum Frühstück gibt es eine Vielzahl an Broten, Müsli, frische Eier und Säfte. „Frühstückstechnisch sind wir in Deutschland weit vorne“, glaubt Bucco.
Rund um das „Vier Jahreszeiten“, Buccos Arbeitsplatz, herrscht höchste Sicherheitsstufe. Selbst die Mitarbeiter müssen sich jeden Tag beim Eintreffen ausweisen und identifizieren. Buccos Tage sind aktuell lang, der Service rund um die „Squadra Azzura“ verlangt dem gesamten Team Hochleistungen ab.