Marsberg. Warum setzt ein Mensch 100 kerngesunde Hühner in einem Waldstück bei Marsberg aus? Der Fall wird jetzt immer mysteriöser.

Im Fall der 100 ausgesetzten Hühner im Raum Marsberg gibt es nach wie vor keine Spur, die auf den Halter bzw. die Halterin schließen lässt. Das bestätigte das Ordnungsamt der Stadt Marsberg auf Nachfrage. Damit ist immer noch unklar, wer die Tiere am Samstag vor zwei Wochen in einem Waldstück zwischen Oesdorf und Westheim ausgesetzt hatte und warum er oder sie das getan hat.

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„Unser Kreisveterinäramt teilt nach Rücksprache mit dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen mit, dass es keine Hinweise auf eine Vernachlässigung der Hühner bezüglich der Futter- oder Wasserversorgung gibt und dass die Tiere weder Parasiten noch eine Infektion hatten.“

Martin Reuther
Kreissprecher

Der Vorfall ist umso mysteriöser, als sämtliche Tiere nachweislich keinerlei Erkrankungen vorzuweisen hatten. Es ging also nicht darum, sich der Tiere zu entledigen, um möglicherweise Behandlungskosten zu sparen. Vielleicht waren sie jemandem einfach nur lästig. 15 der Hühner wurden tot im Wald gefunden. Der Anfangsverdacht auf Vogelgrippe konnte allerdings schon Anfang der Woche ausgeräumt werden. Aber auch ansonsten waren die Hühner offenbar in einem guten Allgemeinzustand. Kreissprecher Martin Reuther: „Unser Kreisveterinäramt teilt nach Rücksprache mit dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen mit, dass es keine Hinweise auf eine Vernachlässigung der Hühner bezüglich der Futter- oder Wasserversorgung gibt und dass die Tiere weder Parasiten noch eine Infektion hatten. Derzeit spricht einiges dafür, dass die Hühner durch den Transportstress bzw. einen unsachgemäßen Transport zu Tode gekommen sind.“

Belohnung in Höhe von 1000 Euro auch für Whistleblower

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So stellt sich die Situation am Samstag vor zwei Wochen in dem Waldstück dar: Die Hühner laufen an einem Waldweg wild durcheinander. © WP | Polizei

Bleibt die Frage: Wer macht so etwas? Die Stadt Marsberg dürfte nicht zuletzt wegen der Kosten, die durch den Feuerwehreinsatz entstanden sind, an einer Antwort interessiert sein. Die Wehr hatte die Tiere u.a. mithilfe einer Wärmebildkamera gesucht und in Sicherheit gebracht.

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Die Tierschutzorganisation PETA spricht von Tierquälerei und hat eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zu einer rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Allerdings gibt es gar keine polizeilichen Ermittlungen, da hier nur der Tatverdacht einer Ordnungswidrigkeit besteht. „Wir möchten helfen aufzuklären, wer die Hühner ausgesetzt und damit ihren Tod in Kauf genommen hat“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Der Halter oder die Halterin hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und die Tiere in ein sicheres Zuhause abgeben müssen.“ Sie einfach in einem Waldstück zurückzulassen sei nicht nur herzlos, sondern auch tierschutzwidrig und müsse bestraft werden. Unter  07118 605910 oder auch anonym per Mail unter whistleblower@peta.de werden Hinweise entgegengenommen.