Marsberg. Was für ein kurioser Fall: Zwischen 80 und 100 ausgesetzte Hühner müssen im Wald bei Marsberg von der Feuerwehr eingefangen werden.
Dass man Hunde oder Katzen einfach an der Straße aussetzt, ist ja eine Sache. Aber Hühner? Eine große Anzahl möglicherweise kranker Tiere wurde am Samstag in einem Waldstück zwischen Oesdorf und Westheim allem Anschein nach ausgesetzt. Nachdem Spaziergänger zunächst die Polizei informiert hatten, rückte schließlich am frühen Abend die Feuerwehr in Form der Löschgruppen Westheim und Oesdorf aus. Gegen 18 Uhr wurden sie alarmiert; Polizei und andere Helfer waren bereits vorher vor Ort.
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Ein Teil der Tiere, so die Feuerwehr, sei bereits tot gewesen. „Schlussendlich dürften es geschätzt um die 80 bis 100 Hühner gewesen sein“, sagt Ralph Pohle, stellvertretender Sprecher der Feuerwehr Marsberg. Die Aufgabe der Wehrleute bestand darin, die noch lebenden Tiere einzufangen. Pohle: „Problematisch war der Umstand, dass die Tiere möglicherweise erkrankt ausgesetzt wurden. Man konnte ihnen das zwar nicht ansehen, aber das muss ja nichts bedeuten. Und vor Ort bestand keine Möglichkeit, dies zu überprüfen. Mit FFP2-Masken und Handschuhen haben daher möglichst wenige Feuerwehrleute diese Aufgabe übernommen. Auch die Kleidung wurde später abgelegt, verpackt und wird vorsichtshalber entsprechend behandelt. Das gilt auch für alle Geräte“, so Pohle.
Die frei laufenden Tiere wurden von den Einsatzkräften in ein provisorisches Gatter gelockt und anschließend zum Transport auf einen großen Anhänger verladen. Dabei, so die Feuerwehr, halfen Mitarbeiter der benachbarten Vogel-Ausgewöhnungsstation in Essentho mit, die auch geeignete Ausrüstung mitbrachten. Dank des Einsatzes von Wärmebildkameras habe man die Tiere trotz der Dämmerung gut aufspüren können, so der Sprecher weiter.
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Die Feuerwehr-Einsatzleitung nahm noch am Samstagabend Rücksprache mit Fachberatern und zuständigen Behörden auf, wie mit den lebenden Tieren umzugehen sei. In Zusammenarbeit mit der zuständigen Veterinärbehörde des Hochsauerlandkreises wurden die noch lebenden Tiere bis zum Sonntagvormittag im Feuerwehrhaus untergebracht. Danach habe die zuständige Behörde über das weitere Vorgehen entschieden. Auch die bereits toten Tiere wurden auf Weisung der Behörden in Mullsäcke verpackt und gekühlt gelagert, um sie für mögliche Folgeuntersuchungen nutzen zu können.
Etwa 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort, ebenso die Polizei und Mitarbeiter der Stadt Marsberg; die Einsatzleitung lag beim Leiter der Feuerwehr, Cyrill Stute. Die Polizei hat wegen dieses Vorfalls die Ermittlungen aufgenommen, am Sonntag übernahm die Veterinärbehörde des Hochsauerlandkreises alle weiteren notwendigen Maßnahmen.