Hochsauerlandkreis. Der Hochsauerlandkreis braucht dringend Wohnungen, die Zahl der Baugenehmigungen geht aber extrem zurück. Wie nun neuer Wohnraum entsteht.

Im Hochsauerlandkreis werden weniger Wohnungen gebaut. Ein Trend, der sich laut IT NRW durch fast alle NRW-Kreise zieht. Im ersten Halbjahr 2024 erteilten die nordrhein-westfälischen Bauämter Baugenehmigungen für 19.798 Wohnungen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 6,7 Prozent weniger als von Januar bis Juni 2023 (damals: 21.211 Wohnungen). Im HSK liegt die Differenz zum ersten Halbjahr 2023 sogar bei -13,3 Prozent.

Weniger Baugenehmigungen im HSK

Während im ersten Halbjahr 2023 noch 113 Baugenehmigungen erteilt wurden, waren es im gleichen Zeitraum 2024 nur noch 98. Der Rückgang von genehmigten Einfamilienhaus-Bauten erreicht sogar die -20 Prozentmarke (von 78 Baugenehmigungen auf 62). Die Genehmigungen für Zweifamilienhäuser verringerten sich im ersten Halbjahr 2024 sogar um -21,1 Prozent. Erfreulich: Mehrfamilienhäuser wurde weitaus öfter eine Baugenehmigung erteilt, 21 Genehmigungen waren es im ersten Halbjahr 2024 und damit ein Anstieg von +31 Prozent.

Zahl der Wohnungen im Bestand steigt

Im HSK gibt es aber auch einen Gegentrend: Die Zahl der Wohnungen in neuen Wohngebäuden ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 gestiegen - um 1,2 Prozent. Auf Mehrfamilienhäuser bezogen sogar um rund 18 Prozent. Und auch die durch Um- oder Ausbauarbeiten entstehenden Wohnungen reißen die Zahlen insgesamt nach oben: Im ersten Halbjahr 2024 wurden dadurch 124 neue Wohnungen geschaffen - beispielsweise durch den Ausbau des Dachgeschosses in einem bestehenden Wohnhaus. Ein Anstieg von 42,5 Prozent.

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HSK braucht dringend Wohnungen

Tatsächlich braucht der HSK dringend neuen Wohnraum: Bis 2028 braucht der Hochsauerlandkreis den Neubau von rund 800 Wohnungen – und zwar pro Jahr. Diese Wohnungsbau-Prognose für die kommenden vier Jahre hatte das Pestel-Institut in einer aktuellen Regional-Analyse zum Wohnungsmarkt ermittelt. „Der Neubau ist notwendig, um das bestehende Defizit – immerhin fehlen im Hochsauerlandkreis aktuell rund 2.000 Wohnungen – abzubauen: Aber auch, um abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen. Hier geht es insbesondere um Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohnt“, betont Matthias Günther vom Pestel-Institut in einer Pressemitteilung (die gesamte Analyse gibt es hier).

Zu IT NRW

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