Brilon-Alme. Bernhard Hammerschmidt entdeckt in einem Fluss bei Brilon einen entsetzlich zugerichteten Tierkadaver. Der Ekel-Fund wirft nun Rätsel auf.
Bernhard Hammerschmidt ist mit seinen Hunden viel draußen unterwegs. Am Wochenende geht er an der Nette entlang, ein Nebenfluss der Alme kurz vor der Kreisgrenze zu Paderborn. Am Samstag ist er dort unterwegs gewesen, Sonntag schlendert er wieder am Ufer entlang. Plötzlich werden seine Hunde unruhig, sie stürmen zum Wasser. Bernhard Hammerschmidt folgt ihnen - und macht einen entsetzlichen Fund. Ein ausgeweidetes Tier liegt im Wasser. Blutig. Was es ist, kann Bernhard Hammerschmidt auf den ersten Blick nicht mehr erkennen.
Ausgeweideter Hirsch bei Brilon: Anwohner ruft Polizei
Gegenüber der WP schildert er seinen Ekel-Fund. „Ich war am Samstag noch dort, da war alles sauber. Es muss also von Samstag auf Sonntag passiert sein“, sagt er. Sofort holt er seine Hunde von dem Kadaver weg. Zuhause lässt ihm der Fund keine Ruhe, er ruft die Polizei. „Ich wollte nicht, dass das tote Tier für einen Gewässerschaden sorgt, wenn es dort liegen bleibt.“ Sofort werden Beamte zu der Stelle geschickt, Hammerschmidt fängt sie ab und führt sie hin. „Auch die Polizisten fanden es elendig.“ Die Feuerwehr kommt hinzu und schnell sind sich alle einig: Das Tier kann nicht in der Nette bleiben.
Feuerwehr entsorgt Tierkadaver bei Brilon mit Fässern
Am nächsten Tag kommt die Feuerwehr. Bernhard Hammerschmidt beobachtet, wie die Überreste des Tieres in Wannen gefüllt werden. Mittlerweile wird vermutet, dass es ein Hirsch war. Ein Huf wurde am Ufer gefunden. „So wie das Tier entsorgt wurde, war das jemand, der einen illegalen Abschuss getätigt hat. Ein Jäger lässt vielleicht Innereien im Wald, für die Wildschweine, aber nicht so etwas“, sagt Hammerschmidt. Er selbst ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, war im Forst tätig, kennt viele Waidmänner und hat einen Bezug zur Jagd. „Sowas macht kein Jäger!“ Dass das Tier von allein gestorben und durch die Nette getrieben sei, findet er nicht plausibel. „Die Nette hat doch kaum genug Wasser aktuell.“ Immer mal wieder findet Bernhard Hammerschmidt Müll und Unrat in den Wäldern seiner Heimat. Vor kurzem noch eine Wohnzimmergarnitur. Aber das Tier, das ist neu. Noch nie zuvor hat er einen Kadaver dort entdeckt.
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Ordnungsamt Brilon kümmert sich um die Entsorgung
Auch die Feuerwehr hat bisher noch nichts vergleichbares gefunden rund um Brilon, wie der Feuerwehrsprecher Andreas Becker gegenüber der WP betont. „Das war zum ersten Mal!“ Kameraden der Feuerwehr haben das Tier in Fässer gepackt, erklärt auch er. Kein leichter Einsatz. Das Ordnungsamt kümmere sich nun um die Entsorgung.
Ermittlungen der Polizei: Wilderei bei Brilon?
Auf WP-Anfrage bestätigt das Ordnungsamt in Brilon den schrecklichen Ekel-Fund. „Ja, die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes ist gestern von der Leitstelle des Hochsauerlandkreises informiert worden.“ Die Reste des Kadavers werden nun, laut Ordnungsamt, mittels der Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt. Die Polizei sei ebenfalls an der Einsatzstelle gewesen und prüfe nun weitere Schritte, die Ermittlungen zum Tod des Tieres werden ebenfalls durch die Polizei durchgeführt. „Wir hatten seit geraumer Zeit keine Berichte über Wilderei“, so das Ordnungsamt zur WP. Daher seien derzeit auch keine aktuellen Maßnahmen gegen Wilderei geplant.
Bernhard Hammerschmidt ist noch immer geschockt. Allerdings will er schlussendlich noch etwas loswerden: „Die Polizei und die Feuerwehr waren sehr engagiert, es war toll zu sehen, dass der Fall direkt so gut bearbeitet wurde. Schön, dass das hier so toll funktioniert.“
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