Winterberg. Flüchtlinge sollen sich in Winterberg wie Neubürger fühlen. Dabei hilft Kipepeo. Ab der kommenden Woche sollen Kulturen hautnah erlebbar sein.
Jan van Egmond möchte nicht von Flüchtlingen reden, sondern benutzt lieber den Begriff „Neubürger“. So wie er sich auch als einen sieht. Der Niederländer wohnt seit sechs Jahren in Winterberg und möchte sich gerne engagieren. Das macht er im Verein Kipepeo, wo die Integrationaller Menschen, unabhängig von Kultur, Religion, Alter oder sozialem Status im Vordergrund steht. Ab der kommenden Woche lädt der Verein zum Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe, die fremde Kulturen und Länder hautnah erlebbar machen soll.
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Seit drei Jahren ist der gebürtige Niederländer Teil des Winterberger Vereins. So wie circa 20 andere ehrenamtliche Helfer. Seit 2015 ist es Kipepeo ein Anliegen die soziale Integration in der Stadt zu fördern und hilfsbedürftigen Menschen Unterstützung zu geben. Außerdem klärt der Verein über nachhaltiges Konsumverhalten auf. „Ich dachte mir, dass ich etwas für die Gemeinschaft tun muss und die Ideale von Kipepeo unterstütze ich gerne. Ich finde es schön, dass ich mich hier in einem kulturellen und sozialen Bereich einbringen kann“, sagt van Egmond. Beruflich ist er eigentlich im Tourismusgewerbe tätig. Im Verein ist er mittlerweile der zweite Vorsitzende. Schon in den Niederlanden engagierte sich der 62-Jährige viel. 19 Jahre war er Teil der freiwilligen Feuerwehr in seinem Wohnort. Er macht gerne etwas nebenbei, das ihm Freude bereitet.
Kipepeo hilft Flüchtlingen
Dazu zählt auch mit Hilfe des Vereins Hilfstransporte nach Bosnien zu unterstützen, damit die Flüchtlinge dort warme Kleidung haben können. Die Aktion soll in diesem Jahr zum dritten Mal stattfinden. Zusammen mit dem DRK, der Caritas und der Stadt Winterberg wurde in diesem Jahr auch ein Basar am Oversum auf die Beine gestellt. Auch das möchte Kipepeo gerne wiederholen. Am kommenden Dienstag, 24. August, startet um 19.30 Uhr in den Räumen von Kaffee und more in der Hauptstraße eine neue Veranstaltungsreihe.
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„Wir wollen wieder mehr Veranstaltungen machen. Durch Corona war vieles lange tot“, sagt van Egmond. „Die Welt kommt nach Winterberg. Iran – hautnah“, heißt der Auftakt. Dort sollen die Besucher das Land besser kennenlernen können. Wichtig ist dem Verein dabei, dass Iranerinnen und Iraner von ihrem Land erzählen und keine Urlauber oder Zugezogene von ihren Erfahrungen berichten. „Der Abend soll nicht politisch geprägt sein, sondern kulturell. Unter anderem mit authentischer Musik und Essen aus dem jeweiligen Land“, erklärt der zweite Vorsitzende. Bei dem Programm bringen sich drei Personen ein, denen durch Kipepeo geholfen wird. Jan van Egmond war mit den dreien in dieser Woche in Düsseldorf in einem Geschäft für iranische Spezialitäten einkaufen, damit auch die notwendigen Zutaten für die Snacks aus der jeweiligen Region kommen. Alles soll authentisch sein.
Nächster Halt: Spanien oder Portugal
Die kulturelle Veranstaltungsreihe soll künftig häufiger stattfinden. Jan van Egmond rechnet derzeit damit, dass der Verein alle zwei Monate ein Angebot bereitstellen kann. Eine Idee für das nächste Thema schwebt ihm auch schon vor: „Ich denke, dann geht es um Spanien oder Portugal. Das wird auch interessant. Der Vorteil dieser Abende ist, dass die Besucher von Geheimtipps erfahren können, die Urlauber vermutlich nicht verraten können.“
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Ein weiterer Bestandteil von Kipepeo ist der Weltladen. Ursprünglich war es eine Bezugsmöglichkeit für fair gehandelte Produkte. Durch die Tatsache, dass derartige Lebensmittel aber mittlerweile auch in vielen Cafés und Supermärkten erhältlich sind, gibt es in den Geschäftsräumen auch gut erhaltene Gebrauchsgegenstände.