Hochsauerlandkreis. Im Hochsauerlandkreis leben rund 400 Menschen mit afghanischem Pass. Bei einem großen Teil läuft das Asylverfahren. Gibt es eine Lösung für sie?
Nach dem Abzug der internationalen Truppen überrennen die Taliban sämtliche afghanische Provinzen, die bisher nicht unter ihrer Kontrolle waren. Die Eskalation in dem Bürgerkriegsland könnte für einen vermehrten Zustrom von afghanischen Flüchtlinge nach Deutschland und somit auch auch in den Hochsauerlandkreis sorgen. Außerdem wurden sämtliche Abschiebungen nach Afghanistan von Innenminister Horst Seehofer gestoppt.
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Laut dem Pressesprecher des Hochsauerlandkreises, Jürgen Uhl, habe es bisher aber noch keine Hinweise aus Berlin gegeben, sich auf eine mögliche Verteilung von weiteren afghanischen Flüchtlingen einzustellen. Fakt sei, dass aktuell alle afghanischen Flüchtlinge, die im Hochsauerlandkreis leben würden, vor einer Abschiebung geschützt seien.
Aktuell leben 406 afghanische Staatsangehörige im HSK. Davon haben 272 einen rechtmäßigen Aufenthalt, 134 befinden sich noch im laufenden Asylverfahren oder sind als abgelehnte Asylbewerber zur Ausreise verpflichtet, berichtet Pressesprecher Uhl. Deutschlandweit führt das Bundesinnenministerium 30.000 Afghanen als ausreisepflichtig
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Insgesamt seien im vergangenen Jahr 29 Menschen aus dem Hochsauerlandkreis in die unterschiedlichsten Länder abgeschoben worden. 2019, vor der Coronapandemie, mussten 83 Menschen, das Sauerland verlassen. 2018 wurden 115 Flüchtlinge abgeschoben.