Winterberg. . Das Fest der Begegnungen wird von Kipepeo zusammen mit der Caritaskonferenz Winterberg am Sonntag, 9. Juli, auf dem Marktplatz veranstaltet.
- Menschen sollen in Winterberg in entspannter Atmosphäre andere Kulturen erleben
- Auf dem Fest gibt es auch viele Infos rund um das Thema Flüchtlingsarbeit und Integration
- Internationale Gerichte - zubereitet von Neubürgern - treffen auf hausgemachten Kuchen von Ehrenamtlern
Gegenseitiges Kennenlernen steht im Mittelpunkt des „Festes der Begegnungen“, das der interkulturelle Verein Kipepeo zusammen mit der Caritaskonferenz Winterberg am Sonntag, 9. Juli, auf dem Marktplatz veranstaltet. Auch Flüchtlinge helfen bei der Organisation mit. „Damit wollen wir für die Menschen in Winterberg eine Gelegenheit schaffen, sich in entspannter Atmosphäre näher zu kommen, andere Kulturen zu erleben und Zeit miteinander zu verbringen“, so Patrick Ölkrug (34), 2. Vorsitzender und Gründungsmitglied, aus Silbach. Natürlich gibt es auf dem Fest auch viele Informationen rund um das Thema Flüchtlingsarbeit und Integration.
Erlös kommt sozialen Projekten zugute
Die Speisen und Getränke werden gegen Spenden bzw. einen geringen Unkostenbeitrag abgegeben. Der Erlös des Festes kommt folgenden sozialen Projektenzugute: Flüchtlingsarbeit in Griechenland (Ellininki Evangeliki Ekklisia), Rettung von Flüchtenden im Mittelmeer sowie Rechtshilfefond des ev. Kirchenkreises in Medebach.
Der Verein Kipepeo fair und sozial e.V. hat sich bekanntlich die Förderung von sozialer Integration und die Unterstützung hilfebedürftiger Menschen auf die Fahne geschrieben. „Nachdem wir für längere Zeit intensiv verschiedene „Ersthilfe“ für geflüchtete Menschen geleistet haben, merkten wir vor allem in diesem Jahr, dass sich die Situation geändert hat“, berichtet der 34-Jährige. Viele von den nach Deutschland gekommenen Menschen seien mittlerweile gut hier angekommen. „Kinder gehen in die Kindergärten und Schulen, Deutsch- und Integrationskurse werden besucht, Jobs konnten vermittelt werden, und einige Anerkennungen sind erfolgt.“ Derzeit gibt es in der Stadt 113 Flüchtlinge (28 Länder), die über das Asylbewerberleistungsgesetz laufen.
Integration sei ein langer Prozess, genauer gesagt ein langer Weg, den man gemeinsam gehen müsse, meint Patrick Ölkrug. Diesen Weg versuche der Verein neben den einzelnen Ortsgruppen und den sehr engagierten Paten und Patinnen zu begleiten. Ohne das intensive und vielfältige ehrenamtliche Engagement seien die anfallenden Aufgaben nicht zu bewältigen.
Kultureller Austausch
Laut Ölkrug sieht Kipepeo seinen Beitrag nun vermehrt darin, Veranstaltungen zu organisieren, die zur Integration beitragen, Wissen und Erfahrungen in Form von Vorträgen anzubieten und generell Menschen zusammen zu bringen, ob sie nun aus einer anderen Stadt, einem anderen Bundesland oder einem anderen Staat zu uns kommen. „Wir möchten Möglichkeiten eröffnen, sich am öffentlichen Leben zu beteiligen und in einen kulturellen und persönlichen Austausch zu treten. Daher ist das Fest auch so wichtig.“
Was wird auf der Veranstaltung geboten, die um 12 Uhr beginnt? Da treffen z.B. internationale Gerichte aus Ländern wie Syrien, Albanien, Tadschikistan, Sri Lanka, Iran und vielen anderen Ländern - zubereitet von Winterberger Neubürgern - auf deutschen Kaffee und hausgemachten Kuchen von Ehrenamtlern. Das Programm bietet zudem syrische Musik, den Auftritt der Züscher Tanzgarden und viele Möglichkeiten der Begegnungen mit anderen Kulturen, Helfern, alteingesessenen und neuzugezogenen Winterberger Bürgern.
Als Attraktionen für Kinder bieten der Edith-Stein-Kindergarten Glitzer-Tattoos und Riesenseifenblasen, der DRK Kindergarten Kinderschminken und Kipepeo Luftballons, die mit Wünschen versehen in die Welt geschickt werden können und vieles mehr. Gegen 17 Uhr lassen die Veranstalter das Programm langsam ausklingen.
Drei Fragen an Patrick Ölkrug von Kipepeo
Ist das Fest der Begegnungen das erste dieser Art?
Nein, bereits im Oktober letzten Jahres hat Kipepeo eine solche Veranstaltung im Edith-Stein-Haus organisiert. Der sehr gute Besuch und die ausgelassene Stimmung führten bei uns schnell zum Entschluss, das Fest in diesem Jahr fortzusetzen.
Jetzt ist das Fest auf dem Marktplatz. Hat das einen besonderen Grund?
Die Idee eines Begegnungsfestes auf dem Marktplatz in der Stadtmitte hatte der Verein schon zu Beginn des letzten Jahres. Allerdings entschied man sich 2016 dafür, zunächst mit einem Stand an der Winterberger Gewerbeschau (GEWI) teilzunehmen. Jetzt konnten wir unsere ursprüngliche Idee in freundschaftlicher und bewährter Kooperation mit der Caritaskonferenz Winterberg realisieren. Wir hoffen, dass viele Menschen am Sonntag den Weg zum Marktplatz finden und gemeinsam mit uns und den Geflüchteten ins Gespräch kommen.
Bekommt der Verein viel Hilfe bei der Ausrichtung?
Durchaus. Tatkräftige Unterstützung leisten dabei auch Geflüchtete selbst. So haben sich viele ganz selbstverständlich in die Vorbereitungen des Begegnungsfestes eingebracht. Über die Zeit sind schon viele Freundschaften entstanden und man hilft sich gegenseitig.
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