Winterberg. Die Jugendarbeit soll künftig in Winterberg mehr in den Fokus rücken. Bei einem ersten Treffen gab es viele Anregungen und Impulse.
Was bewegt junge Leute in unserer Stadt? Wie können wir sie erreichen? Welche Angebote wünschen sich Jugendliche und wie können wir die Jugendarbeit künftig besser vernetzen? Das sind zentrale Fragen, um die es bei einem „1. Runden Tisch der Jugendarbeit und Jugendkultur“ in Winterberg ging. Eingeladen hatte der Stadtmarketingverein Winterberg. Die Resonanz war gut: 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen knüpften die ersten Netzwerkverbindungen.
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Gute Resonanz
Julia Aschenbrenner (Stadtmarketing/Quartiersmanagement) freut sich über das große Interesse, auf das die Veranstaltung gestoßen ist. Moderiert wurde der Abend von Yao Houphouet (Ensible e.V.) als einem Experten für Jugendarbeit. Gekommen waren Aktive aus dem Haupt- und aus dem Ehrenamt, von Jugendamt, Jugendhilfe, Schulen und Kirche, Stadtvertreter/innen und Bürgermeistermeister Michael Beckmann.
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Angebote sichtbar machen
Er macht deutlich, warum er ein solches Netzwerk für sehr wichtig hält: „Ich habe in den letzten Monaten festgestellt, dass es in unserer Stadt zwar viele Angebote für Jugendliche gibt, allerdings die unterschiedlichen Anbieter nur bedingt von dem Engagement wissen. Daher war diese Vernetzungstreffen für mich ein erster wichtiger Ansatz, um die Angebote sichtbar zu machen und die Kooperation untereinander zu fördern. Auch sollen die Jugendlichen künftig in wichtige, zukunftsgerichtete Entscheidungen einbezogen werden und angehört werden. So begeistern wir die Kinder und Jugend die eigene Stadt mit zu gestalten.“
Wie werden Jugendliche am besten erreicht?
Dementsprechend hofft Julia Aschenbrenner, dass sich künftig noch mehr Jugendliche selbst mit in den Netzwerk-Aufbau einbringen. Sie fasst zusammen, was den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des ersten Treffens wichtig war. Angeregt wurde zum Beispiel, so Julia Aschenbrenner, die vielen vorhandenen Angebote künftig zu vernetzen. Dafür müsse man überlegen, wie die Jugendlichen durch eine bessere und zielgruppengerechte Kommunikation auf die Angebote, die es vor Ort gibt, aufmerksam gemacht werden können. Julia Aschenbrenner: „Kommunikation ist das A und O. Junge Leute wissen über viele Angebote gar nicht Bescheid. Da muss die Kommunikation verbessert werden.“
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Projektbezogene Angebote
Sie verweist darauf, dass es bereits einige Ansätze von Seiten der Stadtverwaltung gebe, zum Beispiel Fördermittelanträge über Vereinsnewsletter besser zu kommunizieren. Auch in dem „Stadtmagazin“, das zurzeit erarbeitet werde, soll dem Thema eine größere Bedeutung gegeben werden. Eine weitere Erkenntnis: Generationsübergreifende Ansätze, wie zum Beispiel Jung lehrt Alt, Digital- und Kochkurse usw., werden zunehmend wichtiger und sollten weiter verfolgt werden. Deutlich geworden sei auch, dass es für viele junge Leute heute schwierig sei, sich auf Vereine festzulegen. Deshalb sei es vielleicht sinnvoll, neu zu denken und projektbezogene Angebote zu machen, bei denen Jugendliche sich interessenbezogen engagieren können, ohne sich gleich dauerhaft für etwas zu verpflichten.
Ziel: Aufbau eines Netzwerkes
Der 1. Runden Tisches zur Jugendarbeit und Jugendkultur fand in der Stadthalle im Oversum Winterberg statt.
Ein wichtiges Ziel ist der Aufbau und die Verfestigung eines Netzwerks zur Jugendarbeit /-kultur. Geplant sind deshalb künftig zweimal jährlich solche „Runde-Tisch-Veranstaltungen“.
Räume für Jugendliche
Thematisiert worden sei im Rahmen der Veranstaltung auch der Wunsch, Jugendlichen einen Aufenthaltsort zu geben, den sie mitgestalten können, wo sie willkommen sind und „nicht immer wieder vertrieben werden“. Eine weitere Anregung aus der Runde: Es sollte mehr kostenfreie bzw. kostengünstige Freizeitangebote geben. Das Angebot, das Winterberg hat, sei zwar riesig, aber für manche nicht bezahlbar. Es sei sinnvoll, auch „konsumfreie Räume“ zu schaffen.
Eine gelebte „Willkommenskultur“ für Neuzugezogene - auch das ist ein Thema, das mit Blick auf Jugendarbeit heute wichtig ist. Denn: Die Integration in Vereine zum Beispiel sei für Kinder und Jugendliche aus diesen Familien schwieriger als wenn die Eltern selbst jahrelang Mitglied im Verein seien. Als sinnvoll erachtet werde, so Julia Aschenbrenner, die enge Einbindung der Kleinen offenen Tür (k.O.T.) und anderer bereits aktiver Organisationen sowie der Schulsozialarbeit, um so einen direkten Kontakt zu den Jugendlichen zu haben.
Gute Beispiele
Vorgestellt wurden im Rahmen der Veranstaltung auch Projekte des Ensible e.V. rund um das Team von Yao Houphouet, die der Verein mit finanzieller Unterstützung des Stadtmarketingvereins und in enger Kooperation mit den Schulen in den letzten Jahren umgesetzt hat. Eines davon war die Jugendkunstgalerie, die zwar dieses Jahr mit Fotografie-Workshops und einer Online-Ausstellung ein wenig anders ausgesehen hat, aber auch in diesem Jahr noch weiter fortgeführt werden soll - und dann auch wieder als analoge Schaufenster-Galerie.
Als Impuls wurde, so das Stadtmarketing Winterberg, die „AbenteuerHallenKALK“ vorgestellt. Dort werde das Thema Freizeit und (aufsuchende) Jugendarbeit sehr gut miteinander verknüpft. Julia Aschenbrenner: „Vielleicht kann es eine Vision sein, ein solches Angebot für Winterberger Jugendliche zu schaffen.“
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