Den Haag. Der niederländische Mobilfunkanbieter KPN verkauft seine deutsche Tochter E-Plus an das spanische Unternehmen Telefónica. KPN erhalte dafür fünf Milliarden Euro in bar und Anteile von 17,6 Prozent an Telefónica Deutschland, teilte KPN am Dienstag mit. Die Zustimmung der Kartellbehörden stehe aber noch aus.
Milliarden-Deal auf dem deutschen Mobilfunk-Markt: E-Plus will mit Telefonica Deutschland ("O2") fusionieren. Falls die Übernahme wie geplant über die Bühne geht, entsteht ein neuer Marktführer, der mit über 40 Millionen Handy-Kunden noch vor Telekom und Vodafone rangieren würde.
Der niederländische Telekomkonzern KPN verkaufe seine Tochter E-Plus für fünf Milliarden Euro in bar an Telefonica Deutschland, teilte KPN am Dienstag mit. Gleichzeitig erhalte KPN 17,6 Prozent an dem fusionierten Unternehmen - nach derzeitigem Stand ist der Anteil rund eine Milliarde Euro wert. Das Vorhaben müsse noch von Aktionären und Regulierungsbehörden abgesegnet werden.
Hauptantrieb für den Deal sind die hohe Einsparungen: Durch das Zusammengehen solle die Kosten der Unternehmen um bis zu 5,5 Milliarden Euro drücken. Möglich ist das vor allem, da nur noch eines statt bisher zwei Mobilfunknetze betrieben werden muss. Der Unterhalt der Netze ist sehr teuer. Telefonica aus München gehört zum gleichnamigen Telefonriesen aus Spanien.
E-Plus und Telefonica haben in den vergangenen Jahren immer wieder über ein Zusammengehen gesprochen. Der jüngste Anlauf vor einem Jahr scheiterte in letzter Minute. Knackpunkt für eine Fusion waren lange Zeit die Funkfrequenzen. Sie sind Basis des gesamten Geschäfts und dementsprechend teuer. Telefonica hat in Vergangenheit mehr Spektrum gekauft und darauf gepocht, dass sich dieser Vorsprung in einer möglichen Partnerschaft mit E-Plus niederschlägt. (rtr)