Düsseldorf. . Der Mobilfunkanbieter E-Plus verkauft mehr als 2000 Mobilfunkmasten in Deutschland an einen US-Investor.Der Buchgewinn für das Unternehmen liege bei rund 100 Millionen Euro, teilte die E-Plus-Mutterkonzern KPN mit. Das Geld solle für den Schuldenabbau und zum Netzausbau verwendet werden.
Deutschlands drittgrößter Mobilfunkanbieter E-Plus verkauft einen Teil seiner Funkmasten an den US-Konzern American Tower. Der Verkaufspreis betrage 393 Millionen Euro, teilte E-Plus am Donnerstag mit. Beide Unternehmen haben gleichzeitig einen langfristigen Mietvertrag geschlossen, der E-Plus die nötigen Flächen für die technischen Anlagen auf den Masten sichere. Änderungen für die Handykunden der KPN -Tochter bringe die Transaktion nicht mit sich, hieß es.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte in der Vorwoche über den bevorstehenden Zuschlag für American Tower berichtet. Ebenfalls als Bieter mit im Rennen waren Insidern zufolge die Finanzinvestoren EQT und KKR sowie der französische Mobilfunknetzbetreiber TDF Group und Antin Infrastructure Partners. Sie gingen aber nach zähen Verhandlungen leer aus.
E-Plus-Mutter muss Schulden in den Griff kriegen
Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen an den E-Plus Mutterkonzern KPN. Der ehemalige niederländische Monopolist braucht das Geld, um seine Schulden in den Griff zu kriegen. KPN kämpft in der Heimat mit einer Erosion seiner Geschäfte und kürzte deshalb seine Dividende für dieses Jahr. Bereits Ende Oktober hat KPN seine heimischen Funkmasten für 75 Millionen Euro an die indonesische Protelindo verkauft.
Der Verkauf von Mobilfunkstationen und das anschließende Mieten der Technik wird bei den zunehmend klammen Betreibern auf der Suche nach neuen Einnahmequellen immer populärer. So hat die US-Tochter der Deutschen Telekom im September ihre 7200 Funkmasten an Crown Castle International für 2,4 Milliarden Dollar verkauft, um die Schulden zu drücken und Mittel für die Modernisierung ihres Netzes zu bekommen. (rtr/dapd)