Berlin. Wegen des anhaltenden Booms beim Ökostrom droht angeblich zahlreichen Kohle- und Gaskraftwerken das vorübergehende oder dauerhafte Aus. Laut einem Medienbericht überprüfen Konzerne und Stadtwerke die Wirtschaftlichkeit Dutzender ihrer Kraftwerke. Die Versorungssicherheit könnte in Gefahr geraten.

Zahlreichen Kohle- und Gaskraftwerken droht einem Medienbericht zufolge das vorübergehende oder dauerhafte Aus. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" überprüfen Konzerne und Stadtwerke die Wirtschaftlichkeit Dutzender ihrer Kraftwerke. Damit gerate die Versorgungssicherheit in Gefahr, denn viele der Meiler könnten stillgelegt werden.

Von etwa 90.000 Megawatt konventioneller Stromkapazitäten in Deutschland könnten bis zu 20 Prozent zur Disposition stehen, zitierte die Zeitung den Vorstand eines Versorgers, den sie namentlich nicht nannte. Auch Atomkraftwerke könnten Branchenkreisen zufolge vorzeitig vom Netz gehen.

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Boom beim Ökostrom macht Konzernen zu schaffen

Zu schaffen mache den Konzernen, dass ihre Kraftwerke wegen des anhaltenden Booms beim Ökostrom immer seltener am Netz seien, hieß es in dem Bericht. Das wachsende Stromangebot lasse den Börsenpreis so stark fallen, dass sich ihr Betrieb nicht mehr lohne.

Die Entscheidung über den Betrieb oder die Abschaltung von Kraftwerken sei eine unternehmerische Entscheidung, zitierte die Zeitung das Bundeswirtschaftsministerium. Die Regierung habe jedoch die Möglichkeit, Anlagen per Gesetz am Netz zu halten, wenn die Versorgungssicherheit in Gefahr sei. (rtr)