Köln. . Die deutschen Topmanager verdienen prächtig - auch 2012 kletterte die Vergütung der Vorstände und Chefs der Dax-Konzerne. Ein neue Studie zeigt: Die meisten Vorstandsmitglieder kassieren ein Millionengehalt.
Die Topmanager der Dax-Konzerne haben nach einer Auswertung der Vergütungsberichte durch den "Bundesanzeiger Verlag" 2012 millionenschwere Gehälter kassiert. Nach einem Rückgang der Bezüge in den Krisenjahren 2008 und 2009 sei das Vergütungsniveau stetig gestiegen und habe die Werte der Zeit vor der Finanzkrise übertroffen, teilte der Verlag am Dienstag mit.
Für reguläre Vorstandsmitglieder ermittelte die Studie Gehälter von 1,1 Millionen bis 5,7 Millionen Euro, für Vorstandschefs von 1,4 Millionen bis 14,5 Millionen Euro. Der größte Teil der Gehälter (68 Prozent) wird erfolgsabhängig ausgezahlt.
Allerdings variieren die Bezüge beträchtlich. Bei der Commerzbank, Beiersdorf, Continental, Infineon und ThyssenKrupp lagen sie zwischen 1,1 Millionen und 1,8 Millionen Euro. Bei Volkswagen, SAP und Merck wurde zum Teil das Fünffache gezahlt. Unter den Vorstandsvorsitzenden war VW-Chef Martin Winterkorn 2012 mit 14,5 Millionen Euro einsamer Spitzenreiter, gefolgt von Daimler-Chef Dieter Zetsche mit 8,3 Millionen Euro.
Top-Manager verdienten durchschnittlich 3,2 Millionen Euro
Zunehmende Bedeutung gewännen die erfolgsbasierten Gehaltsbestandteile, hieß es in dem von Ökonomen der Universitäten Köln und Göttingen verfassten Bericht weiter. Darüber hinaus zeige das vergangene Jahr, dass kurzfristige Bonuszahlungen wieder eine größere Bedeutung erhielten. Vordergründig betrachtet widerspreche diese Entwicklung den Vorgaben des Aktienrechts, wonach die Vergütungsstrukturen börsennotierter Gesellschaften auf die "nachhaltige Unternehmensentwicklung" auszurichten seien.
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Erst am Montag hatte die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) eine Studie vorgestellt, wonach die Zuwächse der Managergehälter 2012 mit einem Plus von 2,5 Prozent moderater ausgefallen seien als ein Jahr zuvor. Im Schnitt lagen sie bei den Dax-Konzernen bei 3,2 Millionen Euro pro Vorstand. Zugleich warnten die Aktionärsschützer aber vor versteckten Zuschüssen und höheren Pensionszahlungen.
Wegen der Empörung über ausufernde Managergehälter gibt es künftig zusätzliche Kontrollrechte für die Aktionäre von börsennotierten Unternehmen. Nach einer Gesetzesnovelle, die der Bundestag in der vergangenen Woche verabschiedet hat, entscheidet in Zukunft die Hauptversammlung einmal jährlich über die Vergütung des Vorstands und nicht mehr allein der Aufsichtsrat. Die Aktionäre stimmen sowohl über die konkrete Höhe der Bezüge ab als auch über das System der Vergütung. Eine gesetzliche Obergrenze für die Managergehälter gibt es allerdings nicht. (dpa)