Chemnitz. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in Chemnitz für die Begrenzung von Managergehältern ausgesprochen. “Maßlosigkeit darf in einer freien und sozialen Gesellschaft nicht sein“, sagte die CDU-Vorsitzende in einem Interview.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will überzogene Managergehälter auf europäischer Ebene eindämmen. "Maßlosigkeit darf in einer freien und sozialen Gesellschaft nicht sein", sagte sie der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse". Hier sei auch die Politik gefragt, sagte Merkel. "Es hat sich leider gezeigt, dass es nicht ausreicht, dies ausschließlich der Selbstregulierung der Wirtschaft zu überlassen."

Aktionäre sollen Gehälter festlegen

Die Kanzlerin unterstützte ausdrücklich den Vorschlag der EU-Kommission, wonach künftig nicht mehr nur die Aufsichtsräte, sondern auch die Aktionäre auf Hauptversammlungen die Spitzengehälter festlegen können. Hier gehe es beispielsweise darum, die "zum Teil extrem hohen Bezüge in der Finanzwirtschaft zu begrenzen", sagte Merkel. Sie verstehe "sehr gut, wenn Menschen über manche Gehälter, die völlig aus dem Rahmen fallen, nur noch den Kopf schütteln können und wollen, dass das aufhört".

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Die Debatte über eine Begrenzung der Managergehälter war nach dem Erfolg der "Volksinitiative gegen die Abzockerei" Anfang März in der Schweiz auch in Deutschland neu entbrannt. Durch die Schweizer Initiative, die eine Mehrheit von mehr als zwei Dritteln erzielt hatte, soll erreicht werden, dass künftig die Aktionäre von Unternehmen über die Gehälter an der Spitze entscheiden. (afp)