Düsseldorf. Die Netzentgelte sollen im nächsten Jahr um bis zu 23 Prozent erhöht werden und den Strompreis weiter verteuern. Neben den Zusatzkosten von etwa 60 Euro pro Jahr wegen der gestiegenen EEG-Umlage könnten einem Durchschnittshaushalt demnach weitere Ausgaben von zirka 30 Euro jährlich entstehen.

Neben der deutlich höheren Ökostromumlage werden auch steigende Gebühren für die Stromnetze den Strompreis im nächsten Jahr in die Höhe treiben. Die Netzbetreiber planen Entgelterhöhungen um bis zu 23 Prozent, wie die "Financial Times Deutschland" am Donnerstag unter Berufung auf den Energieanbieter Lichtblick berichtete. "Im Windschatten der EEG-Debatte drehen die Netzbetreiber kräftig an der Preisschraube", kritisierte Lichtblick-Chef Heiko von Tschischwitz. Nur wenige Netzbetreiber würden ihre Gebühren senken.

Die Netzentgelte müssen Stromkunden für die Durchleitung der Energie zahlen. Sie machen fast ein Viertel des Strompreises aus, den Verbraucher zahlen müssen.

Mehrkosten von 30 Euro im Jahr

Eine Erhöhung der Netzentgelte um zehn Prozent würde sich bei den Endverbrauchern dem Bericht zufolge mit durchschnittlich etwas mehr als 0,5 Cent je Kilowattstunde im Strompreis niederschlagen. Einschließlich Mehrwertsteuer und weiterer Sonderumlagen etwa für die Offshore-Windkraft könnten dadurch Mehrkosten von 30 Euro im Jahr entstehen.

Hinzu kommen für einen Durchschnittshaushalt etwa 60 Euro mehr durch die Erhöhung der EEG-Umlage, die der Förderung der erneuerbaren Energien dient. Die Umlage steigt 2013 um knapp 50 Prozent auf rund 5,3 Cent je Kilowattstunde. (afp)