Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank macht Ernst mit der Stellenstreichung: In Bonn und Frankfurt fallen mehr als 500 Stellen weg. Gerüchte, nach denen weitere tausend Arbeitsplätze bedroht sind, weist das Geldhaus jedoch zurück. Die Deutsche Bank will insgesamt 4,5 Milliarden Euro dauerhaft einsparen.

Auch interessant

Die Deutsche Bank setzt ihren Sparkurs fort: In Deutschland steht offenbar die Streichung von 543 Stellen in der Frankfurter Zentrale und am Bonner Sitz der Tochter Postbank bevor. Ein Banksprecher wies einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag nicht zurück. Es sprach von "sehr konstruktiven Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern". Die entsprechenden Vereinbarungen seien bekannt und teils schon berichtet worden. Er dementierte, dass darüber hinaus tausende Stellen auf der Kippe stünden.

Mehr als 400 Jobs in Bonn, 100 in Frankfurt

Seit Sommer ist bekannt, dass die Deutsche Bank 1.900 Stellen streichen will. Bisher war angenommen worden, dass dies vor allem Mitarbeiter im Ausland treffen werde, vornehmlich im Investmentbanking. Nun berichtete die "Süddeutsche" unter Berufung auf interne Unterlagen aber, dass das Geldhaus mehr als 400 Jobs in Bonn und über 100 in Frankfurt abbauen will. In einer Stellungnahme der Deutschen Bank hieß es, es gebe "keine materiell neue Situation".

Auch interessant

Das größte deutsche Geldhaus bestätigte, dass Dienstleistungen im Privatkundengeschäft gebündelt und das Computersystem vereinheitlicht werden sollen. Dadurch seien aber nicht 4.000 bis 6.000 Stellen bedroht, wie in dem Zeitungsbericht unter Berufung auf eine anonyme Quelle behauptet. "Ein angeblicher Personalabbau über das hinaus, was mit Arbeitnehmervertretern bereits vereinbart wurde, ist derzeit nicht geplant", sagte der Sprecher.

Kosten dauerhaft um 4,5 Milliarden Euro senken

Die Deutsche Bank hatte vergangene Woche bekanntgegeben, dass sie bis 2015 ihre Kosten um dauerhaft 4,5 Milliarden Euro senken will. Damit reagiert die neue Vorstandsspitze aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen auf rückläufige Erträge, vor allem im Investmentbanking, und auf dauerhaft niedrigere Margen infolge schärferer Kapitalanforderungen (Basel III). Über mögliche zusätzliche Stellenstreichungen äußerte sich die Bank bei der Vorstellung der neue Strategie aber nicht.

Erklärtes Ziel des Konzern ist aber die Integration der Postbank. Insgesamt soll das Privatkundengeschäft den Vorsteuergewinn von zwei auf drei Milliarden Euro steigern, vor allem durch Verschlankung und Vereinheitlichung. (dapd)