New York. Die Deutsche Bank ist einem Zeitungsbericht zufolge wegen vergangener Geschäfte mit dem Iran in das Visier der US-Behörden geraten. Es geht um den Vorwurf, die Deutsche Bank und andere internationale Banken hätten Milliarden Dollar für den Iran, Sudan und andere sanktionierte Nationen durch ihre US-Filialen geleitet.

US-Behörden haben offenbar Ermittlungen gegen die Deutsche Bank und andere Geldinstitute wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Sanktionen gegen Iran und andere Staaten eingeleitet. Die Untersuchung sei aber noch in der Anfangsphase, berichtete die „New York Times“ am Samstag. Die Behörden gingen zudem davon aus, dass die US-Filiale der Deutschen Bank nach 2008 keine Transaktionen mehr für iranische Kunden vorgenommen habe.

Bei den Untersuchungen gehe es um den Verdacht, dass international tätige Institute Milliarden Dollar für den Iran, den Sudan und andere mit Sanktionen belegte Länder überwiesen hätten, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf Ermittler. Demnach sind die Ermittlungen Teil des Vorgehens der US-Behörden gegen eine Reihe von Finanzinstituten, die verdächtigt werden, bis 2008 eine US-Gesetzeslücke genutzt zu haben, um trotz bestehender Sanktionen ihre Finanzgeschäfte mit dem Iran fortzuführen.

Sprecher der Deutschen Bank wollte sich nicht äußern

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich am Samstagabend nicht zu den Vorwürfen äußern. Er verwies lediglich darauf, dass die Bank 2007 beschlossen habe, keine neuen Geschäftsbeziehungen „mit Institutionen in Ländern wie dem Iran, Syrien, Sudan und Nordkorea“ einzugehen und bestehende Geschäfte soweit rechtlich möglich aufzulösen.

Wegen des iranischen Atomprogramms sind die Sanktionen gegen Teheran in den vergangenen Jahren immer weiter verschärft worden. Der Westen verdächtigt das Land, an einer Atombombe zu bauen. Der Iran weist die Anschuldigungen zurück und besteht auf seinem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. (afp/rtr)