Frankfurt. Die Deutsche Bank trennt sich laut einem Zeitungsbericht von rund 1000 Investmentbankern. Damit reagiert die Bank auf den Geschäftseinbruch auf den Kapitalmärkten. Die meisten Jobs sollen im Ausland gestrichen werden. Zudem will die Bank ein Tochterunternehmen verkaufen.
Die Deutsche Bank will einem Zeitungsbericht zufolge 1000 Stellen im Investmentbanking abbauen. Damit reagiere die Bank auf den Geschäftseinbruch an den Kapitalmärkten, berichtete das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise. Die Stellen sollten überwiegend im Ausland gestrichen werden. Der Abbau erfolge unabhängig von der neuen strategischen Ausrichtung des größten deutschen Geldhauses, die die beiden Vorstandschef Anshu Jain und Jürgen Fitschen im September ankündigen wollen.
Zudem macht die Bank Fortschritte beim Verkauf des Tochterunternehmens BHF. Hinter dem Gebot des Finanzinvestors RHJI für die Deutsche-Bank-Tochter BHF stehen nach Informationen der Zeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe) aus gut informierten Kreisen drei namhafte Geldgeber. Dabei handele es sich um den weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock, den chinesischen Mischkonzern Fosun sowie einem namhaften deutschen Investor, hieß es in Finanzkreisen. Dieses Konsortium steht nach Informationen der Zeitung bereits seit Ende März.
BaFin muss der Übernahme noch zustimmen
Bislang fehle der Übernahme allerdings der Segen der deutschen Finanzaufsicht BaFin. Die informellen Gespräche mit den Aufsehern hätten dem Vernehmen nach bereits Mitte April begonnen. Bislang sei die BaFin jedoch vom RHJI-Konzept für die BHF noch nicht überzeugt. "Es sind noch einige Dinge zu klären", sagte eine Sprecherin der Behörde. Das bisher vorgelegte Konzept reiche noch nicht aus.
Die Verhandlungen mit RHJI sind bereits der zweite Anlauf der Deutschen Bank, die zusammen mit der Privatbank Sal. Oppenheim übernommene BHF zu loszuwerden. Ein Verkauf an die liechtensteinische LGT war im vergangenen Jahr am Widerstand der BaFin gescheitert. (rtr, dapd)