München. Die Bezüge der Topmanager deutscher Großkonzerne stiegen im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent. Spitzenreiter sind VW und die Deutsche Bank. Die Chefgehälter sind mittlerweile um das 54fache höher als die Einkommen der “normalen“ Arbeitnehmer.
Die Topmanager deutscher Großkonzerne haben einer Studie zufolge auch im vergangenen Jahr ihre Millionengehälter weiter deutlich steigern können. Die Vorstände der 30 Konzerne aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) verdienten 2011 im Schnitt 3,14 Millionen Euro, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und die TU München am Dienstag unter Berufung auf eine entsprechende Untersuchung mitteilten. Demnach stiegen die Bezüge der Manager um durchschnittlich 7,9 Prozent.
Topverdiener im Dax
Damit sei das Gehaltsplus zwar deutlich niedriger ausgefallen als noch für 2010 - damals habe es Zuschläge von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben, teilten DSW und TU mit. "Ingesamt weist der Trend jedoch ungebrochen nach oben."
Zwischen 2001 und 2011 seien die Vorstandsgehälter insgesamt um 151 Prozent gestiegen. Damit lägen die Gehälter deutscher Vorstände im internationalen Vergleich "mittlerweile auf einem hohen Niveau", erklärten DSW und TU.
Volkswagen-Vorstände an der Spitze
Am meisten hätten 2011 die Vorstände von Volkswagen verdient, teilten DSW und TU mit. Im Schnitt erhielten die Topmanager des Wolfsburger Autoherstellers 8,4 Millionen Euro. Die Deutsche Bank als zweitplatziertes Unternehmen habe jedem ihrer Vorstände knapp 5,9 Millionen Euro gezahlt.
Mit den im Schnitt 3,14 Millionen Euro für alle Dax-Vorstände verdienten die Manager durchschnittlich 54 Mal mehr als die Angestellten ihrer Unternehmen. Die Einkommen der Beschäftigten mit durchschnittlichen und leicht überdurchschnittlichen Gehältern stagnieren dagegen seit Jahren oder sind sogar gesunken.
Die Top 10 der Manager-Gehälter
- Martin Winterkorn (Volkswagen): 17,5 Millionen Euro
- Peter Löscher (Siemens): 9,8 Millionen Euro
- Dieter Zetsche (Daimler): 9,6 Millionen Euro
- Josef Ackermann (Deutsche Bank): 9,0 Millionen Euro
- Jürgen Großmann (RWE): 8,4 Millionen Euro
- Wolfgang Reitzle (Linde): 8,0 Millionen Euro
- Norbert Reithofer (BMW): 6,2 Millionen Euro
- Herbert Hainer (Adidas): 6.0 Millionen Euro
- Kurt Bock (BASF): 6,0 Millionen Euro
- Kaspar Rorstedt (Henkel): 6,0 Millionen Euro
(dapd)