München. Die Bezüge der Topmanager deutscher Großkonzerne stiegen im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent. Spitzenreiter sind VW und die Deutsche Bank. Die Chefgehälter sind mittlerweile um das 54fache höher als die Einkommen der “normalen“ Arbeitnehmer.

Die Topmanager deutscher Großkonzerne haben einer Studie zufolge auch im vergangenen Jahr ihre Millionengehälter weiter deutlich steigern können. Die Vorstände der 30 Konzerne aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) verdienten 2011 im Schnitt 3,14 Millionen Euro, wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und die TU München am Dienstag unter Berufung auf eine entsprechende Untersuchung mitteilten. Demnach stiegen die Bezüge der Manager um durchschnittlich 7,9 Prozent.

Topverdiener im Dax

Platz 10: Metro-Chef Eckhard Cordes verdiente im vorigen Jahr rund 3,66 Millionen Euro, ein Zuwachs von drei Prozent. Foto: AP
Platz 10: Metro-Chef Eckhard Cordes verdiente im vorigen Jahr rund 3,66 Millionen Euro, ein Zuwachs von drei Prozent. Foto: AP © AP
Platz 9: Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer bekam 2009 Direktvergütungen in Höhe von rund 4,16 Millionen Euro, ein Plus von 22 Prozent. Foto: ddp
Platz 9: Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer bekam 2009 Direktvergütungen in Höhe von rund 4,16 Millionen Euro, ein Plus von 22 Prozent. Foto: ddp © ddp
Platz 8: Daimler-Boss Dieter Zetsche bezog ein Gehalt von rund 4,23 Millionen Euro - zwölf Prozent weniger als noch im Jahr davor. Foto: afp
Platz 8: Daimler-Boss Dieter Zetsche bezog ein Gehalt von rund 4,23 Millionen Euro - zwölf Prozent weniger als noch im Jahr davor. Foto: afp © AFP
Platz 7: Der scheidende Vorstandsvorsitzende der Eon AG, Wulf Bernotat, erhielt in 2009 ein Salär von rund 4,42 Millionen Euro und damit zwölf Prozent weniger als noch in 2008. Foto: ddp
Platz 7: Der scheidende Vorstandsvorsitzende der Eon AG, Wulf Bernotat, erhielt in 2009 ein Salär von rund 4,42 Millionen Euro und damit zwölf Prozent weniger als noch in 2008. Foto: ddp © ddp
Platz 6: Michael Diekmann, Vorstandschef der Allianz, kam in 2009 auf ein Jahresgehalt von rund 4,79 Millionen Euro. Damit verdiente er 27 Prozent mehr als in 2008. Foto: Getty Images
Platz 6: Michael Diekmann, Vorstandschef der Allianz, kam in 2009 auf ein Jahresgehalt von rund 4,79 Millionen Euro. Damit verdiente er 27 Prozent mehr als in 2008. Foto: Getty Images © Getty Images
Platz 5: Linde-Chef Wolfgang Reitzle bezog rund 6,18 Millionen Euro und musste sich damit mit 27 Prozent weniger als noch im Vorjahr zufrieden geben. Foto: ddp
Platz 5: Linde-Chef Wolfgang Reitzle bezog rund 6,18 Millionen Euro und musste sich damit mit 27 Prozent weniger als noch im Vorjahr zufrieden geben. Foto: ddp © ddp
Platz 4: Die Arbeit von Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, wurde 2009 mit rund 6,6 Millionen Euro vergütet - ein Zuwachs von acht Prozent. Foto: ddp
Platz 4: Die Arbeit von Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, wurde 2009 mit rund 6,6 Millionen Euro vergütet - ein Zuwachs von acht Prozent. Foto: ddp © ddp
Platz 3: Siemens-Chef Peter Löscher erhielt 2009 eine um 18 Prozent geringere Vergütung als im Vorjahr und kam auf 7,03 Millionen Euro. Foto: ddp
Platz 3: Siemens-Chef Peter Löscher erhielt 2009 eine um 18 Prozent geringere Vergütung als im Vorjahr und kam auf 7,03 Millionen Euro. Foto: ddp © ddp
Platz 2: RWE hat das Krisenjahr 2009 ohne größere Probleme überstanden - und auch für Vorstandschef Jürgen Großmann gab es eine etwas höhere Vergütung. Zwei Prozent mehr als im Vorjahr bedeuteten für Großmann ein Gehalt von rund 7,13 Millionen Euro. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Platz 2: RWE hat das Krisenjahr 2009 ohne größere Probleme überstanden - und auch für Vorstandschef Jürgen Großmann gab es eine etwas höhere Vergütung. Zwei Prozent mehr als im Vorjahr bedeuteten für Großmann ein Gehalt von rund 7,13 Millionen Euro. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Platz 1: Er hat gut lachen. Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, hat nach einem Jahr Unterbrechung wieder den Platz des Spitzenverdieners belegt. Der Schweizer konnte sich im Krisenjahr 2009 über eine Vergütung von rund 9,34 Millionen Euro freuen - was einen gewaltigen Zuwachs von 717 Prozent bedeutet. Foto: ddp
Platz 1: Er hat gut lachen. Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, hat nach einem Jahr Unterbrechung wieder den Platz des Spitzenverdieners belegt. Der Schweizer konnte sich im Krisenjahr 2009 über eine Vergütung von rund 9,34 Millionen Euro freuen - was einen gewaltigen Zuwachs von 717 Prozent bedeutet. Foto: ddp © ddp
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Damit sei das Gehaltsplus zwar deutlich niedriger ausgefallen als noch für 2010 - damals habe es Zuschläge von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben, teilten DSW und TU mit. "Ingesamt weist der Trend jedoch ungebrochen nach oben."

Zwischen 2001 und 2011 seien die Vorstandsgehälter insgesamt um 151 Prozent gestiegen. Damit lägen die Gehälter deutscher Vorstände im internationalen Vergleich "mittlerweile auf einem hohen Niveau", erklärten DSW und TU.

Volkswagen-Vorstände an der Spitze

Am meisten hätten 2011 die Vorstände von Volkswagen verdient, teilten DSW und TU mit. Im Schnitt erhielten die Topmanager des Wolfsburger Autoherstellers 8,4 Millionen Euro. Die Deutsche Bank als zweitplatziertes Unternehmen habe jedem ihrer Vorstände knapp 5,9 Millionen Euro gezahlt.

Mit den im Schnitt 3,14 Millionen Euro für alle Dax-Vorstände verdienten die Manager durchschnittlich 54 Mal mehr als die Angestellten ihrer Unternehmen. Die Einkommen der Beschäftigten mit durchschnittlichen und leicht überdurchschnittlichen Gehältern stagnieren dagegen seit Jahren oder sind sogar gesunken.

Die Top 10 der Manager-Gehälter

  • Martin Winterkorn (Volkswagen): 17,5 Millionen Euro
  • Peter Löscher (Siemens): 9,8 Millionen Euro
  • Dieter Zetsche (Daimler): 9,6 Millionen Euro
  • Josef Ackermann (Deutsche Bank): 9,0 Millionen Euro
  • Jürgen Großmann (RWE): 8,4 Millionen Euro
  • Wolfgang Reitzle (Linde): 8,0 Millionen Euro
  • Norbert Reithofer (BMW): 6,2 Millionen Euro
  • Herbert Hainer (Adidas): 6.0 Millionen Euro
  • Kurt Bock (BASF): 6,0 Millionen Euro
  • Kaspar Rorstedt (Henkel): 6,0 Millionen Euro

(dapd)