Düsseldorf. . Verbraucherschützer schlagen Alarm: Mit den steigenden Stromkosten breitet sich in Deutschland Energiearmut aus. Hunderttausenden Haushalten wird im Jahr der Strom abgedreht, weil sie die Rechnung nicht mehr bezahlen können.

Viele Menschen in Deutschland können ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen. „Zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung kämpfen damit, die stetig steigenden Energiekosten zu finanzieren“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Klaus Müller, der Zeitung „Welt am Sonntag. Dabei seien Geringverdiener und Rentner noch stärker als die Hartz-IV-Bezieher betroffen, bei denen zumindest die Heizkosten in der Regel von den Sozialbehörden übernommen werden.

„Früher war Energiearmut ein Randphänomen, doch mittlerweile ist es für viele ein Alltagsproblem geworden“, sagte Müller. Laut Umfrage der Verbraucherschützer bei den Energieversorgern wird pro Jahr bei rund 600.000 Haushalten wegen nicht gezahlter Rechnungen der Strom gesperrt.

Eine Untersuchung hatte jedoch herausgefunden, dass Deutschlands Haushalte jährlich sieben Milliarden Euro verschenken, weil sie keinen billigeren Stromtarif wählen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom Onlineportal preisvergleich.de in Auftrag gegeben wurde. Demnach wurden für 120 deutsche Städte jeweils die Stromkosten des Grundversorgers und günstigsten Konkurrenzanbieters zum Stand 1. April erhoben. Danach wechseln 44 Prozent der deutschen Haushalte nicht zu einem preiswerteren Anbieter und bleiben in ihrem teuren Basistarif. (dapd)

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