Berlin. . Der Chef des Energiekonzerns Eon, Johannes Teyssen, fordert, dass der Staat Geringverdienern einen Zuschuss für die Energiekosten zahlt. In einem Medienbericht warf er der Regierung indirekt vor, Strom wegen der Energiewende zum Luxusgut zu machen.
Angesichts gestiegener Strompreise hat der Chef des größten deutschen Energiekonzerns Eon, Johannes Teyssen, staatliche Zuschüsse für Geringverdiener ins Gespräch gebracht. Die Energiewende dürfe Strom nicht zum Luxusgut machen, sagte Teyssen der „Bild“-Zeitung. „Wird der Energieumbau zu teuer, dann muss das Sozialsystem einspringen und die Mehrbelastung für einkommensschwache Haushalte abfedern“, sagte Teyssen.
Kritik, die Energieversorger hätten die Strompreise in den vergangenen Jahren deutlich angehoben, wies der Eon-Chef zurück. „Die Preise sind in den letzten Jahren nicht übermäßig stark gestiegen.“ Er sei aber auch sicher, dass viele Menschen dafür Verständnis hätten, „dass die erneuerbaren Energien nicht umsonst den Weg in den Markt finden, sondern auch über den Strompreis finanziert werden müssen“.
Röttgen kritisiert Preispolitik der Stromproduzenten
Bundesumweltminister Norbert Röttgen hatte unlängst den Stromproduzenten vorgeworfen, die Energiewende zu unterlaufen. Steigende Strompreise hätten nichts mit der Energiewende zu tun, die Konzerne würden ihre Erhöhungen zum Teil falsch begründen.
Die Energiewende ist ein zentrales Projekt der Bundesregierung. Nach der Reaktorkatastrophe vor einem Jahr in Japan soll in Deutschland der Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen und gleichzeitig die erneuerbare Energie ausgebaut werden. (rtr)