Berlin. Bei der Suche nach Investoren für die insolvente Drogeriekette Schlecker sind nach Angaben des Insolvenzverwalters erste Angebote von Kaufinteressenten eingegangen. Die Bemühungen um eine Veräußerung des Unternehmens lägen “voll im Plan“, heißt es. Die Entscheidung über eine Transfergesellschaft für die Schlecker-Frauen könnte sich jedoch verzögern. Die Beschäftigten müssen weiter bangen.
Die Investorensuche bei der insolventen Drogeriekette Schlecker zeigt nach Angaben des Insolvenzverwalters erste Erfolge. Es seien ernstzunehmende Angebote eingegangen, teilte Arndt Geiwitz am Montagabend mit. In Medien war zuvor berichtet worden, ein von Baden-Württemberg beauftragtes Gutachten käme zu dem Schluss, es sei nicht gewährleistet, innerhalb von sechs Monaten einen Investor zu finden. Auch ein Weiterbetrieb in Eigenregie sei wegen der vielen unrentablen Länden schwierig. Die Weiterführung sei zwar anspruchsvoll, aber machbar, sagte dagegen der Insolvenzverwalter.
Am Samstag hatten mehr als 2000 Schlecker-Filialen geschlossen. 11.000 Beschäftigte des Konzerns müssen diese Woche mit der Kündigung rechnen, sollten sich die Bundesländer nicht doch noch auf die Finanzierung von Transfergesellschaften einigen.
Nach der Schlecker-Insolvenz verhandeln die Bundesländer derzeit noch über eine Transfergesellschaft für Mitarbeiter des Unternehmens für ein halbes Jahr. Sie müssten dabei für einen Kredit im hohen zweistelligen Millionenbereich bürgen. Sollten die Gespräche bis Mittwoch nicht abgeschlossen sein, müssen 11.000 Beschäftigte der Schlecker-Kette mit einer Kündigung rechnen. Sie wären dann ab der kommenden Woche arbeitslos.
Drei Bundesländern reicht das Schlecker-Gutachten nicht aus
Den Bundesländern Sachsen, Niedersachsen und Hessen reicht das Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PWC) hinsichtlich der Finanzsituation Schleckers offenbar nicht aus. Dies berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Dienstagausgabe) mit Verweis auf informierte Kreise. Die drei Länder haben demnach das Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg gebeten, ihnen detaillierte Nachfragen zur insolventen Drogeriemarktkette und der möglichen Transfergesellschaft für deren gekündigte Mitarbeiter zu beantworten.