New York/Frankfurt/Main. Auf das Niveau eines „teilweisen Zahlungsausfalls“ hat die Ratingagentur Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit Griechenlands herabgestuft. Grund sei das Abkommen zum Schuldenerlass. Die Europäische Zentralbank wird übergangsweise keine griechischen Anleihen akzeptieren.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf das Niveau eines „teilweisen Zahlungsausfalls“ herabgestuft. Als Grund nannte die Agentur am Montag den von Athen mit Banken und anderen privaten Gläubigern ausgehandelten Deal zum Schuldenerlass. Zugleich stellte Standard & Poor’s Griechenland eine bessere Note in Aussicht, wenn der Schuldenerlass erfolgreich über die Bühne geht.
Das hochverschuldete Land werde von der CC-Bewertung auf SD (selective default) herabgestuft, erklärte Standard & Poor’s. Grund seien die Details der Einigung mit den privaten Gläubigern. Diese hatten sich in der vergangenen Woche bereit erklärt, Griechenland gut die Hälfte der Schulden zu erlassen. Dazu sollen Banken, Versicherungen und Investmentfonds ab sofort ihre griechischen Staatsanleihen gegen neue Schuldpapiere eintauschen. Mit dem Anleihentausch will die Regierung in Athen 107 der 350 Milliarden Euro ihrer Schulden loswerden.
Wenn der Anleihentausch erfolgreich abgeschlossen wird, kann Athen der Erklärung von Standard & Poor’s zufolge wieder auf eine bessere Note hoffen. Die Ratingagentur stellte für diesen Fall eine Hochstufung auf CCC in Aussicht. Dies wäre zwar deutlich besser als SD, Griechenland würde aber noch immer als Land mit gehörigem Ausfallrisiko gelten. Der Anleihentausch soll nach dem Willen Athens bis Mitte März beendet sein.
Aufgrund der Herabstufung wird die Europäische Zentralbank übergangsweise keine griechischen Anleihen akzeptieren. Das teilte die EZB am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Die rund 6000 bei der EZB registrierten Banken müssen Sicherheiten hinterlegen, wenn sie sich bei ihr frisches Geld besorgen wollen. Dafür können nun erstmals keine griechischen Anleihen mehr genutzt werden. Die EZB wolle betroffenen Banken jedoch im Notfall Geld geben, damit sie nicht pleitegehen, hieß es in der Mitteilung. (afp/dapd)