Berlin. . Die Gewerkschaft Verdi kämpft um die 30.000 Arbeitsplätze bei der insolventen Drogeriekette Schlecker. Sie ruft deshalb zu einem Bündnis von Kunden und Lieferanten auf. Die Sorgen um das Fortbestehen von Schlecker sind groß. Erste Lieferanten haben bereits die Belieferung eingestellt.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will mit einem Bündnis von Lieferanten und Kunden um die mehr als 30.000 Jobs bei der insolventen Drogeriekette Schlecker kämpfen. „Es sind nicht die Beschäftigten, die die finanzielle Misere von Schlecker verursacht haben“, sagte Bundesvorstands-Mitglied Stefanie Nutzenberger am Mittwoch in Berlin. Sie forderte Firmengründer Anton Schlecker zu „Klarheit und Wahrheit“ auf. Die Drogeriekette hatte am Montag offiziell ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt.

Bislang habe Verdi noch keine konkreten Gespräche mit dem Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz geführt, sagte eine Gewerkschaftssprecherin. Es stehe auch noch kein Termin fest, aber ein Treffen sei „in naher Zukunft“ geplant, sagte sie.

Unilever stellte Lieferungen ein

Verdi appellierte an die Kunden, Schlecker die Treue zu halten. Die Gewerkschaft forderte die Lieferanten auf, Schlecker weiter mit Ware zu beliefern. Der Unilever-Konzern hat die Lieferungen eingestellt. Dagegen gelang am Mittwoch die Einigung mit einem der wichtigsten Gläubiger. Demnach wird die Zusammenarbeit mit dem Einkaufsverbund Markant fortgesetzt. Die Einigung sei "ein wichtiger Baustein, um die uneingeschränkte Betriebsfortführung von Schlecker sicherzustellen", erklärte Schleckers vorläufiger Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Nach der Einigung seien "Warenbestellungen, Lieferungen und Abrechnungen für die Schlecker-Märkte in Deutschland wieder sichergestellt".

Die Gewerkschaft verlangte von Anton Schlecker „Klarheit gegenüber den Beschäftigten und die Wahrheit über seine Vermögensverhältnisse“. Die Zeit der Ungewissheit für die Schlecker-Mitarbeiter müsse ein Ende haben, erklärte Nutzenberger.

Schlecker will das Unternehmen mit einer Plan-Insolvenz unter Einbeziehung des Managements retten. Eine Entscheidung darüber wird erst in einigen Monaten erwartet. (dapd/afp)