Osnabrück. Der insolvente Autobauer Karmann setzt zum Ende der Woche mehr als 700 Mitarbeiter vor die Tür, um dem verbleibenden Personal "eine Chance zu geben. Trotz des möglichen Einstiegs des VW-Konzerns schloss der Insolvenzverwalter weitere drastische Schritte nicht aus.

Der insolvente Osnabrücker Autobauer Karmann entlässt trotz der möglichen Übernahme durch den Volkswagen-Konzern zum Ende dieser Woche weitere 720 Mitarbeiter. Es gehe darum, den dann noch verbliebenen rund 900 Beschäftigten "eine Chance zu geben", sagte der Sprecher des Betriebsrats, Gerhard Schrader. Die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter wurden nach einem Sozialplan ausgewählt.

Der Insolvenzverwalter schloss derweil weitere "drastische Schritte" - nämlich die endgültige Schließung des Stammwerks in Osnabrück noch in diesem Monat - nicht aus. "Was in dieser Woche unbedingt erzielt werden muss, ist eine Entspannung der finanziellen Lage", sagte er. Am Dienstag tagte auch der VW-Vorstand, um über eine Übernahme des Traditionsunternehmens zu beraten.

Karmann hatte am 8. April die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Zuvor war in einer ersten Entlassungswelle 1700 Mitarbeitern gekündigt worden. Sie wechselten zum Teil in eine Transfergesellschaft. Weitere 300 Beschäftigte mussten gehen, nachdem der Insolvenzverwalter die Geschäfte übernommen hatte. (ddp)