Osnabrück. Ein Detektiv hat sich im Auftrag des Insolvenzverwalters mehrere Wochen beim angeschlagenen Autobauer Karmann eingeschlichen. Er sollte Informationen über Mitarbeiter sammeln und Diebstähle aufklären. Kenner sehen darin einen durchaus üblichen Vorgang.
Beim insolventen Autobauer Karmann hat mehrere Wochen ein verdeckter Ermittler gearbeitet. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, sammelte der Mann im Auftrage des Insolvenzverwalters unter falschem Namen Informationen über Mitarbeiter.
Der Detektiv mit dem Decknamen „Meyer“ habe den Auftrag gehabt, Diebstähle aufzuklären und „einen Informationsabfluss aus dem Unternehmen zu unterbinden“, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters. Er trat auch gegenüber der Polizeidirektion mit falscher Identität auf. Der Einsatz eines Detektivs sei ein „absolut marktübliches Verfahren“, um das Betriebsvermögen in der heiklen Phase einer Insolvenz zu sichern, sagte ein Insider.
Bei dem verdeckten Ermittler handelt es sich dem Bericht zufolge um einen 57-jährigen Oberst der Reserve, der zuletzt Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) einer ostdeutschen Großstadt war. Er habe den Posten 2006 räumen müssen, weil er im Dienst mit einer Waffe hantiert und Mitarbeiter bedroht haben soll. (ddp)