Essen. Bis auf die Knie rutschten Smudo und Michi Beck und bekamen in der ersten Battle-Show von “The Voice of Germany“ trotzdem von der 17-Jährigen Antonia Heue einen Korb. Trotzdem gehören die Fantas zu den großen Gewinnern in der vierten Staffel. Der Essener Michael Antony Austin und die Hagenerin Jackie Bredie zeigten starke Battles.

„Vielen Dank, dass Ihr uns gecastet habt - 25 Jahre Musik-Karriere am Arsch“, resümiert Michi Beck, nachdem Smudo kurz zuvor mal wieder zum Taschentuch gegriffen hatte, um seine feuchten Augen trocken zu wischen. „Das letzte Mal als ich so geheult habe, schaute ich mir zum 25. Mal diese Tanz-Szene bei Dirty Dancing an“, sagte Smudo.

In der ersten Battle-Show erkennen Michi Beck und Smudo immer mehr die Tragweite ihres Mitwirkens als Coaches bei „The Voice of Germany“. Seit ihrem Durchbruch 1992 stehen die Fantastischen Vier in Deutschland für musikalische Qualität, sympathische Ausstrahlung und Spaß im Leben.

Michi Beck und Smudo sind für "The Voice of Germany" ein Volltreffer

Eigentlich sollten Smudo und Michi Beck den „Coolness Faktor“ in die Musikshow „The Voice of Germany“ bringen. Dass sie darüber hinaus aber noch eine ganz andere, weiche Seite von sich zeigen würden, hätten sich die Rapper wohl auch nicht erträumen lassen. Hatte sich Stefanie Kloß noch als die „Emo-Tante“ in der Jury-Runde bezeichnet, dürfte der Taschentuch-Verbrauch der Rapper nicht weit dahinter liegen. Dass die neue Facette den Fantastischen Zwei in der Außenwirkung zum Nachteil gereicht, ist ein großer Trugschluss. Sie macht Smudo und Michi Beck schlicht noch einen Tick sympathischer. Und wenn jemand fast durchgehend lacht und lockere Sprüchen auf den Lippen hat, der darf auch mal Gefühle zeigen.

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Für „The Voice of Germany“ sind die beiden in Kombination mit den anderen Coaches Samu Haber, Rea Garvey und Stefanie Kloß ein absoluter Volltreffer. Der Unterhaltungsfaktor der Jury ist einer von vielen Gründen, warum die vierte TVoG-Staffel ein beständiger Quotenrenner ist. So erreichte die siebte Blind Audition am Donnerstag auf ProSieben einen Marktanteil von 25,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Fernsehzuschauer.

Kamera fangen die Emotionen der Coaches ein

Am Freitag startete das Format in die Battles und bot weiter großes Entertainment. Starke Stimmen begleitet von einer hervorragenden Studio-Band rissen das Studio-Publikum von den Sitzen und ernteten auf Twitter viel Lob der „TvoG-Fans“.

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Dazu nutzten die Produzenten die große Chance, dass die gesamten Battles bereits aufgezeichnet sind, um eine temporeiche Show zu komponieren, bei der die größten Emotionen unter Kandidaten und Coaches stets im passenden Moment eingeblendet wurden. Nur so lassen sich allerdings die extrem langen Werbepausen und Programmhinweise bei „The Voice of Germany“ ertragen, ohne dass der Zuschauer sich für ein anderes Programm entscheidet.

Essener und Hagenerin lieferten einen harten Kampf in den Battles 

Direkt im ersten Battle musste der Essener Michael Anthony Austin (43) gegen Ryan de Rama (30) antreten. Den Song „We are the People“ der Formation „Empire of the Sun“ hauchten beide Sänger gefühlvoll ins Mikro. Während Michael Anthony Austin bei den leisen Tönen etwas mehr berührte, war Ryan de Rama etwas stärker, wenn es lauter wurde. Beide rührten Smudo zu Tränen. Die Fanta 2 entschieden sich in dem äußerst knappen Duell am Ende für Ryan de Rama.

Ryan de Rama (li.) und Michael Antony Austin lieferten sich bei
Ryan de Rama (li.) und Michael Antony Austin lieferten sich bei "The Voice of Germany" ein starkes Duell. © SAT.1/ProSieben/Claudius Pflug

Auf Augenhöhe begegneten sich bei „The Voice of Germany“ ebenfalls Jackie Bredie (48) aus Hagen und Katrin Ringling (21) aus Berlin. „Heiß und gut sexy, nicht billig sexy“, beschrieb Coach Samu Haber das Battle. Auch hier ging es äußerst knapp zur Sache. Samu Haber entschied sich aus dem Bauch heraus für Katrin Ringling und damit gegen die ehemalige Background-Sängerin der Fantastischen Vier.

Smudo und Michi Beck bekamen von 17-Jähriger einen Korb 

Bis dahin hatten die anderen Coaches von ihrer Möglichkeit eines Steal Deals noch keinen Gebrauch gemacht. Damit können sie Talente in ihr Team holen, die einem Battle eines anderen Coaches ausgeschieden sind. Diesen Joker zogen die Fanta 2 nach dem Duell von Samantha McNair (18) aus Münster und Antonia Heue (17) aus Bad Tölz. Rea Garvey wählte Samtha McNair in die nächste Runde von „The Voice of Germany“.

Da drückten Smudo und Michi Beck nicht nur auf den Buzzer. Um ihre Coach-Konkurrentin Stefanie Kloß auszustechen, warfen sie sich vor der verdutzten 17-Jährigen auf die Knie. Ob das wohl ein bisschen viel des Guten war? Antonia Heue gab den Jungs einen Korb und wechselte in das Team der Silbermond-Sängerin. „Sie hat noch nicht den richtigen Geschmack bei Männern“, meinte Michi Beck anschließend trocken. Ganz überspielen konnten sie den Frust über das verlorene Duell mit Stefanie Kloß allerdings nicht.

Rea Garvey schnappt sich Rapper: "Der verkauft Platten" 

Den Höhepunkt der ersten Battle-Show gab es zum Abschluss mit dem ersten Rap-Duell in der Geschichte von „The Voice of Germany“. Gut, die pathetische Musik im Hintergrund bei der Ankündigung hätte sich die Regie sparen können. Die Leistung von „Blue MC“ (36) und Alexander Hartung (24) konnte für sich stehen. Zu „Thrift Shop“ von Macklemore und Ryan Lewis legten sie eine energiegeladene Performance in den Ring.

Alexander Hartung und Blue MC lieferten für das Team Fantas das erste Rap-Battle in der Geschichte von
Alexander Hartung und Blue MC lieferten für das Team Fantas das erste Rap-Battle in der Geschichte von "The Voice of Germany". © SAT.1/ProSieben/Claudius Pflug

Während „Blue MC“ rappen als auch singen kann, war der Gesang für Alexander Hartung völliges Neuland. „Das ist ja das coole bei HipHop - du musst nicht unbedingt richtig singen, um zu scheinen“, sagte Michi Beck beim Coaching. Trotzdem entschieden sich die Fanta 2 für das bessere Gesamtpaket – zur Freude von Rea Garvey. Der wollte Alexander Hartung bereits in den Blind Auditions in sein Team holen. Jetzt nutzte der Ire mit einem Steal Deal seine zweite Chance bei Alexander Hartung: „Der Typ verkauft Platten“, kündigte Rea Garvey an.