Essen. Samu Haber, Rea Garvey und die Fanta-Jungs Smudo und Michi Beck versprühen eine Menge Testosteron in der Jury von “The Voice of Germany“. Mit welchen Tricks sich Stefanie Kloß als einziger weiblicher Coach durchgesetzt hat und was es mit der “Sexkarte“ auf sich hat, verrät die Silbermond-Sängerin im Interview mit dem Online-Portal der Funke Mediengruppe. Auch für die Fans von Silbermond gibt es aktuelle Neuigkeiten.

Die Blind Auditions, wenn die Coaches mit dem Rücken zur Bühne sitzen und nur die Stimme der Talente hören, gelten als eines der spannendsten Elemente seit dem Start von “The Voice of Germany”. Wie hast Du Dich als Neuling in der Riege der Coaches zurecht gefunden?

Stefanie Kloß: „Ich hatte großen Respekt vor der Situation. Man will keine gute Stimme verpassen, aber wenn du die Talente nicht siehst, weißt du nicht, was dich erwartet. Steht da eine 50-Jährige Frau oder ein junges Mädchen mit einer reifen Stimme? Dann muss man für sich feststellen, ob da Potenzial ist, beziehungsweise ob man eine Idee hat, da noch etwas herauszukitzeln. Und das alles in 90 Sekunden Auftritt zu entscheiden, ist echt schwer.“

Deine Band-Kollegen von Silbermond waren während der Blind Auditions mit im Saal…

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Stefanie Kloß: „Oh ja, die haben anschließend gefragt, warum ich bei dem einen oder anderen nicht gebuzzert habe. Und ich so: ,Mensch, ich weiß es doch nicht’. Die Situation kann man keinem erklären und sollte jeder mal auf der Couch vor dem Fernseher mitmachen – ein abgefahrenes Gefühl.“

Beginnt nach dem Buzzern bei „The Voice of Germany“ der eigentliche Kampf um das Talent?

Stefanie Kloß: „Alle Coaches sind Front-Leute, haben einen sehr großen Ehrgeiz und wissen, wie man verbal überzeugt. Bei Rea Garvey merkt man die Erfahrung aus den ersten zwei Staffeln. Zudem muss er immer das letzte Wort haben – das ist schon schwer zu toppen. Samu Haber weiß genau, wie er seinen Charme einsetzen muss. Und die Fantas Smudo und Michi Beck haben den Coolness-Faktor. Die beiden haben als Rapper eine ganz neue Farbe hereingebracht.“

Wie hast Du Dich dann durchgesetzt?

The Voice of GermanyStefanie Kloß: „Als Jüngste und einzige Frau war das schon eine Herausforderung. Irgendwann habe ich gemerkt, wenn ich jetzt auch noch so viel anfange zu reden wie die Jungs, wäre das die totale Überfrachtung für das Talent. Da habe ich einfach nur gesagt, dass mich die Stimme berührt hat und warum derjenige gut in mein Team passen würde.“

Eine ungewohnte Situation für Dich?

Stefanie Kloß: „Auf jeden Fall. In unserer Band Silbermond hat jeder seine Aufgabe. Da bin ich halt die Frontfrau, stehe da vorne und rede am meisten. Jetzt habe ich auf einmal Männer um mich herum, die noch mehr quatschen als ich. Da brauchte ich schon etwas Zeit um meinen Platz zu finden.“

Stefanie Kloß und die Mär von der "Sexkarte" 

„The Voice of Germany“-Moderator Thore Schölermann hat in einem Interview erzählt, dass Du bei männlichen Kandidaten die Sexkarte spielen würdest…

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Stefanie Kloß: „Also wenn das jemand macht, dann sind das Thore und Samu mit ihrem Charme. Die Sexkarte wurde irgendwann erfunden, als ich zu einem Talent sagte: Mensch, ich bin die einzige Frau in der Runde. Jetzt sei mal charmant und ein Gentleman und komm in mein Team.“

Welcher Coach hat denn die besten Karten?

Stefanie Kloß: „Ach, eigentlich brauchst Du den Talenten mit coolen Sprüchen gar nicht zu kommen. Die haben meistens schon eine Vorstellung, zu wem sie wollen. Aber ich habe auch zwei Talente in meinem Team, die sich spontan umentschieden haben und bei mir gelandet sind.“

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Du hast mal über Dich gesagt, dass Du nicht gut verlieren kannst?

Stefanie Kloß: „Das stimmt. Und wenn Du dann in den Blind Auditions fünfmal in Folge vergeblich buzzerst, kommt der Moment, wo Du denkst: Was mache ich hier falsch? Gucke ich komisch? Sag ich was Doofes? Oder mögen die mich nicht? Das ist dann schon bitter und deprimierend. Aber Samu Haber hatte auch mal so eine Phase.“

"The Voice of Germany" und Silbermond - hätte das gepasst? 

Was kannst Du den Talenten aus zehn Jahren Silbermond mitgeben?

Stefanie Kloß: „Das war tatsächlich eine Frage, die mir als jüngstem Coach oft bei den Blind Auditions gestellt wurde. Es gibt so viele Dinge, die ich mit meinen Jungs in den letzten Jahren gelernt habe, durch Erfolge aber auch durch Fehler, und ich bin mir sicher, dass ich diese meinem Team weiter geben kann. Da kann es schon reichen wenn man einem Talent ein bisschen Selbstbewusstsein für die Bühne mit gibt: hoch mit den Schultern, gerade aus schauen und den Leuten die Chance geben, zu sehen was in Dir steckt.“

Wäre „The Voice of Germany“ auch eine Option für Silbermond am Anfang Eurer Karriere gewesen?

Stefanie Kloß: „Ich glaube, dass es eine Plattform sein kann, aber nicht muss. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden und gehen. Wir als Band hatten einen ganz anderen Start. Glücklicherweise haben wir uns zu viert getroffen, hatten die gleiche Philosophie und wurden beste Freunde. Für uns folgte dann die Tippel-Tappel-Tour mit kleinen Auftritten, bis wir immer erfolgreicher wurden. Man muss aber auch ehrlich sagen, dass nicht jeder das Glück hat, direkt eine Band zu finden.“

Für diejenigen ist „The Voice of Germany“ ein gutes Sprungbrett?

Stefanie Kloß: „Hier gibt es viele professionelle Musiker, die sich durch die Teilnahme etwas mehr Aufmerksamkeit erhoffen. Aber auch für junge Leute ist das ein guter Start. Beide Ansätze sind legitim.“

Was Stefanie Kloß bei Talenten gar nicht leiden kann 

Nach früheren Äußerungen von Silbermond über Castingshows hätte man nicht unbedingt erwartet, dass Du selbst mal in so einem Format auf Talentsuche gehst.

Stefanie Kloß: „Vor einigen Jahren hatte ich noch eine ganz andere Meinung von Castingshows. Was es damals gab, war vielfach nicht zu vertreten. „The Voice of Germany“ sehe ich auch eher als Musikshow. Als ich hörte, dass Nena und Xavier Naidoo das Ding mit anschoben, wurde ich neugierig. Mit Silbermond haben wir nach zehn Jahren beschlossen, mal kurz Luft zu holen und alles mal sacken zu lassen. Da kam die Anfrage von „The Voice of Germany“ zu einem wirklich guten Zeitpunkt.

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Was erwartest Du von den 16 Talenten aus Deinem Team?

Stefanie Kloß: „Nach den Blind Auditions hatte ich die Hoffnung, dass alle Talente menschlich cool sind – und das sind zum Glück alle in meinem Team. Ansonsten freue ich mich, wenn alle sich anhören, was ich ihnen zu sagen habe. Dann können Sie für sich entscheiden, was sie davon mitnehmen.“

Du kannst es nicht leiden, wenn jemand schlecht vorbereitet ist. Wie war das bei „The Voice of Germany“?

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Stefanie Kloß: „Als Coach ist es meine Aufgabe, die Sängerinnen und Sänger gut vorbereitet in jede Show zu schicken. Dazu gehört auch, dass man in kurzer Zeit seinen Text kann und weiß, wo der Ton sitzt. Die meisten haben das sehr gut gemacht, aber, es gab auch den ein oder anderen, der dann zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Hauptstimme konnten. Das habe ich schon deutlich angesprochen.“

Wenn es richtig gut läuft, kommt Deine emotionale Seite durch. Es lagen wohl immer ein paar Taschentücher bereit…

Stefanie Kloß: „Ich bin so wie ich bin. Musik ist etwas, das bewegt. Und wenn es jemand schafft, mich so zu berühren, dass es emotional wird, dann ist das die schönste Magie, die Musik haben kann.“

Silbermond erfreut Fans mit neuem Album und Konzerten in 2015 

Zu den Talenten aus Deinem Team hast Du versucht, eine emotionale Bindung aufzubauen.

Stefanie Kloß: „Ich wollte nicht nur Stimmen coachen, sondern wissen, was das für Leute sind und welche Persönlichkeiten dahinter stecken. Dazu habe ich doppelt und dreifach gecheckt, wie zufrieden jeder in meinem Team mit seiner Situation ist. Denn man kann auf der Bühne nur so gut sein, wie man gerade glücklich ist.“

Was ist für Dich Glück?

Silbermond im Kubafieber

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    Stefanie Kloß: „Für mich hat Glück sehr viel mit der eigenen Zufriedenheit zu tun. Es gibt viele Leute, die z.B. nicht glücklich sind in Ihrem Job und nicht die Kraft haben, sich selbst daraus zu befreien. Es ist wichtig, dass man, so wie man ist und wie man lebt, einfach happy ist.“

    Die Silbermond-Fans würden Neuigkeiten wie ein neues Album oder eine Tour glücklich machen…

    Stefanie Kloß (lacht): „Mit Silbermond ist immer zu rechnen. Irgendwann drücken wir wieder auf den roten Knopf und dann darf man gespannt sein.“

    Nachtrag: Nachdem wir das Interview geführt haben, wurde bekannt, dass Silbermond am 7. November das Doppel-Album "Alles auf Anfang 2014-2004" veröffentlicht, welches 30 Songs aus den letzten zehn Jahren der Band beinhaltet. Dieser Retrospektive werden zwei exklusive Open Air Konzerte in 2015 gewidmet und neben Leipzig (19. Juni 2015) darf man sich auf den 20. Juni 2015 im Hockey Park Mönchengladbach freuen. Tickets und weitere Informationen gibt es auf der Silbermond-Homepage.

    Silbermond füllen gleich zwei Zelte

    Die Pop-Rock-Band
    Die Pop-Rock-Band "Silbermond" mit Sängerin Stefanie Kloß gab beim Zeltfestival Ruhr ihr erstes von zwei Konzerten am Donnerstag, den 22. August 2013 in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
    Die Pop-Rock-Band
    Die Pop-Rock-Band "Silbermond" mit Sängerin Stefanie Kloß gab beim Zeltfestival Ruhr ihr erstes von zwei Konzerten am Donnerstag, den 22. August 2013 in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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    Die Pop-Rock-Band "Silbermond" mit Sängerin Stefanie Kloß gab beim Zeltfestival Ruhr ihr erstes von zwei Konzerten am Donnerstag, den 22. August 2013 in Bochum. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
    Die Pop-Rock-Band
    Die Pop-Rock-Band "Silbermond" mit Sängerin Stefanie Kloß gab beim Zeltfestival Ruhr ihr erstes von zwei Konzerten am Donnerstag, den 22. August 2013 in Bochum. Die WAZ-Leserinnen Monika Ackermann (l.) und ihre Tochter Lisa (2.v.r) trafen die Band vor dem Auftritt. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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    Die Pop-Rock-Band "Silbermond" mit Sängerin Stefanie Kloß gab beim Zeltfestival Ruhr ihr erstes von zwei Konzerten am Donnerstag, den 22. August 2013 in Bochum. Die WAZ-Leserinnen Monika Ackermann (l.) und ihre Tochter Lisa (2.v.r) trafen die Band vor dem Auftritt. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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