Köln. . Andreas Kümmert, der Favorit von „The Voice of Germany“, leidet unter dem ganzen Trubel. Erneut würde er sich nicht bei der Castingshow bewerben. Jetzt war er sogar einige Tage krank. Für seine Anhänger ist Andreas Kümmert trotzdem der „König der Sänger“. Im Finale am Freitag entscheidet sich, ob es stimmt.
Er ist der Favorit bei „The Voice of Germany“ (Sat.1, 20.15 Uhr), keine Frage. Liegt in der Gunst der Zuschauer so weit vorne, wie Bayern München in der Fußball-Bundesliga. Aber der Favorit war nicht da in dieser Woche. Andreas Kümmert stand nicht für Fotos zur Verfügung, gab keine Interviews. „Andreas ist krank“ sagt eine Sprecherin von ProSiebenSat1, ohne Details zu nennen. Es sei, heißt es hinter den Kulissen, wohl „alles etwas viel für den 27-Jährigen. Bis zum Finale am Freitag soll er jedenfalls wieder fit sein.
Besser wäre das. Denn Andreas Kümmert hat der dritten Staffel der Casting-Show „The Voice of Germany“ seinen Stempel aufgedrückt. Bei seinem ersten Auftritt in den so genannten „Blind Auditions“ ist das Publikum schon nach den ersten Sekunden aufgestanden und alle vier Coaches haben sich nicht nur umgedreht, sondern hart um ihn gekämpft. Entschieden hat sich der Mann aus Gemünden am Main in Unterfranken für das Team von Max Herre aber „Ausnahmetalent“ oder „König der Sänger nennen sie ihn alle. Manchmal auch schlicht den „Rocket Man“, nach dem Elton John-Klassiker, den er zuerst auf der Bühne gesungen hat.
Halbglatze zum Vollbart,ein paar Kilo zu viel
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Kümmert ist wie gemacht für das Konzept der Show „The Voice of Germany“, in der es – wie der Titel schon sagt – nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf die Stimme allein ankommt. Wobei das bei ihm fast schon ins Gegenteil umschlägt. Und er bei vielen Zuschauern wahrscheinlich gerade deshalb so beliebt ist, weil er nicht wie ein Star aussieht. Offenes kariertes Hemd zur Jeans, Halbglatze zum Vollbart und ein paar Kilo zu viel am Körper. So einer schleppt normalerweise die Boxen auf die Bühne. Oder hackt sich nachts in fremde Rechner.
Ihn selbst nervt das Image als kauziger „Nerd“ dann auch mittlerweile ein wenig, wie er schon vor dem Halbfinale verraten hat. Überhaupt, das Äußere: „Das geht mir eigentlich am Arsch vorbei.“
The Voice of GermanyInterviews und PR-Termine, das hat sich herumgesprochen, findet Kümmert meist so unterhaltsam wie einen Zahnarztbesuch. Und dass er überall als haushoher Favorit gehandelt wird, gefällt ihm auch nicht: „Ich find’, das ist’n bisschen vorschnell.“ Sei ja noch nichts entschieden, sagt er. „Schön zu hören“ sei das ganze Lob aber schließlich seien ja mit Judith van Heel, Debbie Schippers und „Country Boy“ Chris Schummert auch noch drei andere Kandidaten im „The Voice of Germany“-Finale. Und die könnten das vielleicht merkwürdig finden, wenn nur noch über ihn gesprochen werde.
Der Spaß hält sich für ihn in Grenzen
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Merkwürdig vielleicht, aber nicht schlimm. Im Gegenteil: „Uns anderen nimmt das schon auch viel Druck“, hat Judith van Hel, die Frau mit dem rasierten Haupthaar, neulich im Interview gestanden. Debbie Schippers aus Geilenkirchen bei Aachen, die mit 17 Jahren die Jüngste im Finalquartett ist, sieht das ganz genau so. „Wir wissen alle, wie wahnsinnig gut er ist“, sagt sie. Vielleicht sei es ja auch ein Vorteil, dass sich viele so auf ihn konzentrieren.
Mit einer Niederlage, beteuern die Finalisten, könnten sie leben. Auf eine gemeinsame Tour gehen die besten Acht der Staffel ohnehin ab 27. Dezember, Auftrittsanfragen gibt es für die meisten auch mehr als genug. Und überhaupt: „Ich habe super viel gelernt, Spaß gehabt“, sagt Debbie.
Der scheint sich bei Kümmert angesichts des großen Trubels um seine Person in Grenzen zu halten. Von bereuen ist zwar nicht die Rede, aber noch einmal, hat er schon vor dem Halbfinale gesagt, würde er sich bei „The Voice of Germany“ nicht mehr bewerben.
Halbfinale von The Voice of Germany