The Voice of Germany - Andreas Kümmert würde sich nicht noch mal bewerben
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Essen. Bei „The Voice of Germany“ ist der „Rocket Man“ der große Favorit: Am Freitagabend tritt Andreas Kümmert gegen sieben andere Talente im Halbfinale an. Im Interview zeigt sich der 27-Jährige nachdenklich. Das Nerd-Image nerve ihn etwas, verrät er – und dass er sich nicht noch einmal bewerben würde.
Glaubt man den Stimmen im Netz, dann steht der Gewinner bei „The Voice of Germany“ längst fest: Andreas Kümmert. Keiner der Teilnehmer der diesjährigen, dritten Staffel hat so viele Fans bei Facebook wie der 27-Jährige, kein anderer wurde vom ersten Auftritt in den „Blind Auditions“ an als Ausnahmetalent gefeiert wie er. Eine Hamburger Marketingagentur sagt nach einer Marktstudie bereits einen deutlichen Sieg Kümmerts voraus, und auch die Abstimmungsergebnisse der ersten Liveshow sprechen Bände: 95 Prozent der Online-Nutzer und mehr als 86 Prozent der Anrufer wollten den „Rocket Man“ aus dem Team von Max Herre im Halbfinale am Freitag (20.15 Uhr, Sat.1) sehen.
Und Kümmert, der „König der Sänger“ (Nena)? Will vom Sieg nichts wissen, gibt sich im Interview zurückhaltend. „Ich find', das ist’n bisschen vorschnell“, sagt er. Noch sei schließlich nichts entschieden. All das Lob, all die Superlative – „auf jeden Fall ist es schön, das zu hören“. Wenn aber nur noch von ihm gesprochen wird, von seiner Favoritenrolle, dann sei das für die anderen Talente vielleicht merkwürdig. Und, wer weiß? Womöglich falle das das wiederum negativ auf ihn zurück.
Vorm "The Voice"-Halbfinale ist der "Rocket Man" eher einsilbig
Der 27-Jährige mit der großen Blues-Stimme aus Gemünden am Main in Unterfranken, er scheint ein wenig zu hadern. Wie es ihm geht, kurz vor dem Halbfinale? „Geht, geht“, sagt Kümmert und bleibt einsilbig.
Es ist paradox: Eigentlich soll es bei „The Voice of Germany“ nur um die Stimme gehen. Dadurch aber, dass genau das gerade bei Andreas Kümmert wieder und wieder betont wird, wird eher das Gegenteil signalisiert: Schaut her, hier ist ein junger Mann mit Übergewicht, Vollbart und Halbglatze, aber bei uns bekommt er seine Chance.
Das "Nerd-Freak"-Image geht Andreas Kümmert auf den Keks
Dabei weiß der 27-Jährige den Erfolg durchs Fernseh-Casting durchaus zu schätzen. Seit sieben Jahren ist Andreas Kümmert hauptberuflich Musiker, bestritt seinen Lebensunterhalt bislang vor allem durch Kneipenauftritte, 150 bis 170 Konzerte pro Jahr. Seitdem er das erste Mal auf der „The Voice“-Bühne stand, ist die Aufmerksamkeit förmlich explodiert. Die Fangemeinde auf Facebook wuchs innerhalb kürzester Zeit von „mühselig erarbeiteten 2500“ auf mehr als 70.000 Fans. Gut 750 Buchungsanfragen liegen für 2014 vor.
Mit welchem Lied Andreas im "The Voice"-Halbfinale antritt
Wenn Kümmert heute singt, hören nicht mehr ein paar Dutzend, sondern ein paar Millionen Menschen zu. Die große Inszenierung aber liegt ihm nicht. Womöglich wirkt er deshalb oft schüchtern, unsicher. „Dabei war es ja nun nicht so, als hätte ich bei den Blind Auditions das erste Mal auf einer Bühne gestanden.“
The Voice of Germany
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Sein Leben habe sich durch „The Voice of Germany“ deshalb auch „nicht grundlegend verändert. Mein Charakter ist noch der Gleiche, das sagen mir die Leute, die mich kennen. Aber mein Bekanntheitsgrad ist eben gewachsen.“ Plötzlich ist da diese „mediale Macht“, bekommt er Aufmerksamkeit, Anerkennung – für das, was er doch schon seit Jahren macht.
Chris Schummert und Judith van Hel als größte Konkurrenz
Im Halbfinale am Freitagabend singt Kümmert den Song, den sich wohl viele seiner Fans wünschen: „With a little help from my friends“ in der Version von Joe Cocker: „einer meiner absoluten Lieblingssongs“. Wen er für seine größte Konkurrenz hält? „Alle“, sagt Andreas Kümmert. „Hier ist ja keiner mehr, der nichts kann. Alle sind durch und durch Musiker.“ Dann nennt er doch zwei Namen. „Chris Schummert ist schon sehr stark. Judith van Hel auch.“
The Voice of GermanyAm Ende entscheidet das Publikum, wer von den acht verbliebenen Talenten ins Finale zieht. Kümmert, der „Rocket Man“, hat durch die Aufmerksamkeit schon jetzt gewonnen. Würde er sich aus heutiger Sicht noch einmal bei „The Voice of Germany“ bewerben? Die Antwort kommt ebenso bestimmt wie überraschend. „Nein“, sagt Kümmert. „Das kann man jetzt einfach mal so stehen lassen.“
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