"Selbstbewusst bis arrogant" - Opferanwalt kritisiert Zschäpes Auftreten im NSU-Prozess
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Berlin/München. Gerade einmal sechseinhalb Stunden hat der mit Spannung erwartete Beginn des NSU-Mordprozesses gedauert. Dann war Schluss - wegen Befangenheitsanträgen. Erst in gut einer Woche geht es weiter. Für Unmut sorgt das Auftreten der Hauptangeklagten Beate Zschäpe.
Der Berliner Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler hat das Auftreten der Hauptangeklagten Beate Zschäpe beim NSU-Prozess in München kritisiert. "Ihr Auftritt war selbstbewusst bis arrogant", sagte er der "Berliner Zeitung" nach dem ersten Prozesstag am Oberlandesgericht München. "Sie schien sich im Glanz der Kameras zu sonnen und genoss es offenbar, im Mittelpunkt zu stehen."
Daimagüler vertritt im NSU-Prozess zwei Opferfamilien. Er kritisierte die Befangenheitsanträge der Verteidigung gegen den Vorsitzenden Richter Manfred Götzl als offenkundig unbegründet. Die Anträge haben schon am ersten Prozesstag zu einer Unterbrechung der Verhandlung für eine Woche gesorgt. Sie soll nun am 14. Mai fortgesetzt werden.
"Viele Migranten haben ihr Zutrauen zum deutschen Rechtsstaat und in seine Institutionen verloren." Wichtig für Deutschland sei die sorgfältige Aufarbeitung der rechtsterroristischen Taten. "Dazu gehört auch die Frage, warum die Opfer u nd ihre Familien lange Zeit unter falschem Verdacht standen." (dpa)
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