Hernerin tritt als Nebenklägerin bei NSU-Prozess auf
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Herne/München. . Bei dem am Montag gestarteten NSU-Prozess in München ist auch eine Hernerin dabei und das nicht nur als Zuschauerin: Die Tochter des 2005 in Nürnberg ermordeten Ismail Yasar tritt als Nebenklägerin auf. Die Mutter dreier Kinder wird von der Dortmunder Beratungsstelle “Back up“ betreut.
Wenn am Montag in München der Prozess gegen Mitglieder der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ beginnt, wird auch eine Hernerin in Saal 101 des Oberlandesgerichts sitzen. Und das nicht nur als Zuschauerin, sondern als Betroffene: Die mit ihrer Familie in Herne lebende Tochter des NSU-Mordopfers Ismail Yaşar tritt als Nebenklägerin auf.
Das berichtet die Dortmunder Beratungsstelle „Back up“, die die Mutter dreier Kinder betreut. „Back up“-Leiterin Claudia Luzar werde die Hernerin zum Prozess nach München begleiten, erklärte eine Mitarbeiterin der Einrichtung auf Anfrage. Luzar und die Tochter des Mordopfers waren für die Redaktion nicht erreichbar.
Ismail Yaşar wurde am 9. Juni 2005 in seinem Döner-Imbiss in Nürnberg erschossen. Seit 2012 kümmere man sich um Yaşars Tochter, berichtet „Back up“. Darüber hinaus betreue man auch die Familie von Mehmet Kubasik, der in Dortmund vom NSU erschossen worden ist, so die vom Land unterstützte und sich darüber hinaus aus Spenden finanzierende Opferberatungsstelle.
Empört über die Verschiebung
Die Absage des ersten NSU-Prozesses habe die Tochter von Ismail Yaşar empört, berichtete „Back up“-Leiterin Claudia Luzar in einer Pressemitteilung. Das „völlige Fehlverhalten“ der Justizverwaltung in München habe auch zu einer seelischen Reaktion bei den traumatisierten Opfern geführt.
Die Kosten für die abgesagte Reise von 1328 Euro habe „Back up“ übernommen. Das Land Bayern hat indes angekündigt, wegen des verschobenen Prozessbeginns Schadensersatz leisten zu wollen.
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