Witten. Fluch oder Segen? Die Buslinie 379 verbindet künftig Witten direkt mit dem Ruhrpark. Auch für den 378er und 371er ändert sich der Fahrplan.
Unsere Berichterstattung über die Fahrplanumstellung am 15. Dezember bewegt viele Wittener. Vor allem die Bogestra steht im Zentrum der Kritik. Sie betont, dass sie nur den Nahverkehrsplan umsetzt, den der EN-Kreistag mit seinen Parteien bereits 2016 beschlossen hat. Dort wurden auch folgende Änderungen entschieden: Die Buslinie 378 wird eingestellt, die 379 bis zum Ruhr-Park verlängert und die 371 neu getaktet.
Die Buslinie 378 fährt nicht mehr nach Witten
Mit dem neuen Nahverkehrsplan entsteht in Heven-Dorf wie berichtet ein neues Drehkreuz mit diversen Umsteigemöglichkeiten . Vor allem fahren jetzt zwei Straßenbahnlinien zwischen Witten und Bochum, die 309 bis Langendreer und die 310 bis Höntrop. Im Gegenzug für den Ausbau der 309/310 wird die heutige Buslinie 378 zwischen der Neuen Mitte Bommern und S-Bahnhof-Langendreer ganz eingestellt. Die Erschließung des Wittener Sonnenscheins und einiger Nebenstraßen in Langendreer übernimmt dann die neugeführte 379.
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Leser Rolf Finkensiep ärgert die neue Linienführung – weil zum Beispiel das Knappschaftskrankenhaus, „ein sehr wichtiger Halt für Kranke und Besucher“, nicht mehr ohne Umsteigen von Witten aus erreichbar ist. Die 309, die wegen der Straßenbahnbaustelle zunächst als neue Buslinie am 15. Dezember startet, fährt im Prinzip die Straßenbahntrasse nach. „Warum kann der 309er Bus bis zur vollständigen Fertigstellung der Straßenbahn nicht die alten Haltestellen in Langendreer des 378er anfahren“, fragt Finkensiep. Die Bogestra verneint diese Idee, der 309er Bus fahre als Schienenersatzverkehr.
Buslinie 379 fährt direkt bis zum Ruhrpark
In Bommern muss niemand mehr auf die Liniennummern achten, da ausschließlich die neue 379 hier verkehrt. Sie fährt häufiger (im Viertelstundentakt), denn sie soll die weggefallene Linie 378 ersetzen. Im Stadtteil fährt sie die Schleife Alte Straße (bergauf), Bommeraner Heide und Elberfelder Straße (bergab). Einmal die Stunde führt die Strecke bis Haßlinghausen Busbahnhof.
Pläne liegen im Kundencenter aus
Eine Infobroschüre zum neuen Nahverkehrsplan und die Produktfahrpläne sind seit Anfang der Woche kostenlos im Kundencenter der Bogestra erhältlich. Informieren können sich Fahrgäste außerdem über die Seite wirbringendichhin.de sowie über die App Mutti.
Die VER informiert auf ihrer Seite ver-kehr.de über die Änderungen, etwa zur Linie 371 und zur SB 38.
In die andere Richtung wurde die Linie über den S-Bahnhof Langendreer verlängert – es gibt jetzt eine Direktverbindung von Witten bis zum Ruhrpark. „Als Mitglied des Wirtschaftsausschusses im Rat der Stadt ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum alle Verantwortlichen das zugelassen haben“, sagt SPD-Ratsherr Klaus Pranskuweit: „Als hätte der Wittener Einzelhandel in der Innenstadt mit dem Ruhrpark als Konkurrent nicht Probleme genug, was die zahlreichen Wechsel und Leerstände in den Läden entlang der Wittener Bahnhofs-und Ruhrstraße beweisen.“
Die Anbindung an den Ruhrpark ist aber ein Ergebnis des neuen Bochumer Nahverkehrsplans, der auch am 15. Dezember in Kraft tritt, erklärt Christoph Kollmann von der Bogestra. Bochum verstärkt künftig die Linien zur Ruhr-Uni und zu dem Einkaufszentrum. Manche Wittener werden diese direkte Anbindung sicher auch gut finden.
371er fährt auf Wittener Gebiet häufiger
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Die von der VER gefahrene Linie 371 gibt ihren bisherige 20-Minuten-Takt auf. Von der City über die Uni bis Stockum geht es nun alle 15 Minuten, weiter bis Oespel fährt aber nur jeder zweite Bus. Für Werner Greinke hätte auch die Anbindung Stockums an Oespel verbessert werden sollen, denn dort gebe es Verbindungen in alle Himmelsrichtungen. „Stockum ist einseitig auf Witten ausgerichtet. Dieses elendige Kirchturmdenken“, schimpft er.
Von Stockum aus seien Langendreer, Lütgendortmund oder Eichlinghofen nur auf langen Umwegen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Und man zahle zwölf Euro für Hin- und Rückfahrt, obwohl man „fast hinspucken kann“, so Greinke.
Der zuständige Verkehrsplaner des EN-Kreises Jürgen Tannenfels erklärt die Linienführung: „Die Hauptnachfrage auf der 371 ist von der Innenstadt bis Ev. Krankenhaus und teilweise zur Uni.“ Danach nehme die Zahl der Fahrgäste deutlich ab. Ein Plus: Die Ankunftszeiten in Oespel sind nun abgestimmt auf die Abfahrten der S1.
Hier finden Sie Berichte zum Fahrplanwechsel in einzelnen Städten an Rhein und Ruhr:
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