Witten. . Nach dem Umbau in Langendreer soll die neue 309/310 im 15-Minuten-Takt fahren. Dafür wird es aber Einschnitte beim Bus-Angebot geben.
- Nach dem Umbau in Langendreer soll die neue 309/310 im 15-Minuten-Takt rollen
- Dafür wird es aber Einschnitte beim Bus-Angebot geben
- Die Buslinie 378 wird in Witten eingestellt. Im Gegenzug wird der 379er anders geführt
Noch ist es „Zukunftsmusik“, denn die Veränderungen werden erst 2019 kommen. Aber sie werden weitreichend sein. Und die Weichen für das zukünftige Angebot an Bussen und Bahnen stellen die Städte Witten und Bochum und der EN-Kreis gerade jetzt, mit der Neuauflage des Nahverkehrsplanes.
2019 werden sich zwei wichtige Rahmenbedingungen ändern. Erstens: Auf der S-Bahn-Linie 1 (Dortmund – Essen – Düsseldorf) will das Land NRW den 15-Minuten-Takt einführen. Bisher fährt die S 1, die in Langendreer hält, in der Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten. Zweitens: Die neue Streckenführung der Straßenbahn 310 durch das Zentrum von Langendreer soll dann fertiggestellt sein.
Aufblühen als „Straßenbahnstadt“
Der große Vorteil für Witten liegt in der Kombination dieser beiden Faktoren. Damit es mit der S-Bahn passt, wechselt die Straßenbahn in Witten zur Hauptverkehrszeit ebenfalls auf den 15-Minuten-Takt (heute alle 20 Minuten). Die heutige 310 wird dabei in zwei Linien aufgesplittet: Im Wechsel fährt sie als 309 zweimal die Stunde von Witten bis zur Endstation S-Bahnhof-Langendreer durch oder sie biegt als 310 (neu) am Langendreer Markt links ab in Richtung Bochumer Innenstadt und Höntrop.
„Witten soll wieder als Straßenbahnstadt aufblühen“, pries ÖPNV-Planer Rolf Alexander (Planersocietät Dortmund), der den neuen Nahverkehrsplan für den EN-Kreis ausarbeitet, den 15-Minuten-Takt jetzt im Wittener Verkehrsausschuss in höchsten Tönen. „Das ist ein Superstandard. Das macht die Straßenbahn in Witten zur Premium-Marke – und das muss sie auch bleiben.“
Parallel laufender Busverkehr muss abgebaut werden
Alexander erinnerte auch daran, dass es noch vor gut zehn Jahren Überlegungen gab, die 310 in Witten teilweise stillzulegen und nicht mehr bis Heven fahren zu lassen. Die Entscheidung für den Erhalt sei die richtige gewesen, daraus müsse man aber auch die richtigen Schlussfolgerungen ziehen.
Diese Konsequenz lautet: Witten muss die „Überbedienung“ im Busverkehr „abbauen“ – nämlich dort, wo Busse der Straßenbahn sonst Konkurrenz machen würden. Straßenbahnkilometer sind für den Besteller – hier: den Ennepe-Ruhr-Kreis – teurer als Buskilometer.
Linie 378 wirt 2019 in Witten eingestellt
Im Gegenzug für den Ausbau der 309/310 nach Langendreer wird die heutige Buslinie 378 zwischen der Neuen Mitte Bommern/Reichweinschule und S-Bahnhof-Langendreer 2019 ganz eingestellt. Die Erschließung des Wittener Sonnenscheins und einiger Nebenstraßen in Langendreer (Grabeloh) bis zum S-Bahnhof-Langendreer übernimmt dann die neugeführte 379.
Auch in Heven führt der 15-Minuten-Takt der Straßenbahn zu Einschnitten bei den Bussen: Die Linien 320 und 375 verkehren dort ab 2019 nur noch im 30-Minuten-Takt. Die Stadt Witten sieht darin unterm Strich noch eine Verbesserung für die Mehrzahl der Fahrgäste.
Damit Bommern nach dem Wegfall der Linie 378 nicht abgehängt wird, fährt der 379er künftig zur Hauptverkehrszeit viermal die Stunde über Witten Hbf, Bommerfelder Ring und dann die Schleife Alte Straße (bergauf), Bommeraner Heide und Elberfelder Straße (bergab). Die Haltestelle Rigeikenhof wird dann nur noch „bergab“ bedient. Senioren, die aus der Stadt kommen, müssten dann entweder an der Neuen Mitte aussteigen oder vor dem Aussteigen am Rigeikenhof noch eine „Ehrenrunde“ durch die Alte Straße drehen.
Nahverkehrsplan 2016
Die Stadt sieht im Nahverkehrsplan 2016 eine „wesentliche Verbesserung“ des ÖPNV. Der Verkehrsausschuss hat zugestimmt. Der Kreistag entscheidet.
Die Linie 379 in Bommern muss, wie bisher auch, einmal die Stunde über die Bommeraner Heide hinaus bis Haßlinghausen Busbahnhof geführt werden.