Gladbeck. Der VRR-Fahrplan stößt in Gladbeck auf Kritik. An Nebenstrecken fallen Frühverbindungen weg. Die Anbindung nach Recklinghausen kommt verspätet.

Einige Änderungen in Sachen regionaler Bahnverkehr ergeben sich für Gladbeck mit dem neuen Fahrplan des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR). Aber nicht alles wird mit der Fahrplanumstellung ab Mitte Dezember besser. Die Verbindungen werden zwar teils verdichtet, einige Frühverbindungen allerdings gestrichen. Zudem fährt eine vertraute Regionalbahn komplett aufs Abstellgleis, und die „Hertener Bahn“ kommt endlich – aber mit einiger Verspätung erst 2020.

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Zunächst zum Abschied: Die Regionalbahn RB 44, auch „Der Dorstener“ genannt, gibt es künftig nicht mehr. Die Verbindung wird zum Teil ab Bottrop künftig durch den Regionalexpress RE 44, dem „Fossa-Emscher-Express“, ersetzt, der von Bottrop über Oberhausen und Duisburg nach Moers verkehrt, am Abend auch eine Stunde länger als bisher. Bis März 2020 ist das allerdings zunächst nur zwischen Oberhausen Hbf und Bottrop Hbf der Fall.

Die Emschertal-Bahn RB 43 fährt weiter auf ihrer altbekannten Strecke

Der bisherige RB-44-Abschnitt zwischen Bottrop über Gladbeck nach Dorsten wird durch die häufiger verkehrenden Linien RE 14 und S 9 bedient, so der VRR. Der RE 14 (Der Borkener) wird künftig montags bis samstags alle 30 Minuten verkehren. Und auch die S 9 wird voraussichtlich ab Mai im 30-Minuten-Takt durch Gladbeck fahren – wenn die zusätzliche Verlängerung der S9 nach Recklinghausen startet (siehe unten). Die Linien S 9 und RE 14 bilden dann, so der VRR, Richtung Essen gemeinsam „einen angenäherten 15-Minuten-Takt“.

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Die RB 43, die Emschertal-Bahn, fährt weiter auf ihrer altbekannten Strecke von Dortmund über Gladbeck-Ost und Zweckel nach Dorsten. Am Wochenende ist sie aber doppelt so häufig unterwegs, denn sie verkehrt auch samstags und sonntags alle 60 Minuten.

Die schlechte Nachricht: Die Frühverbindung von Gladbeck nach Dorsten in der Woche (Montag und Freitag) um 5.30 Uhr wird ersatzlos gestrichen. „Das ist künftig erst ab 6.22 Uhr und donnerstags sogar erst ab 7.52 Uhr statt 6.30 Uhr möglich“, kritisiert Leser Rüdiger Schramowski. Und nach Oberhausen brauche man, weil man umsteigen müsse, in Zukunft statt 20 dann 40 Minuten – „durch mindestens 20 Minuten Wartezeit in Bottrop“. Auch Richtung Borken werde die 5.30-Uhr-Frühverbindung ab Gladbeck-West gekappt, die künftig erst gegen 6 Uhr starte.

Die Fahrt zur Kreisstadt mit der neuen „Hertener Bahn“ erfolgt von Gladbeck ohne Zwischenstopp

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Bahn-Sprecher Dino Niemann bittet um Verständnis dafür, dass es Ziel des neuen Linienkonzeptes sei, „die Pendlerströme auf zentralen Verkehrsachsen spürbar in einem nachfrageorientierten 15/30-Minuten-Takt zu beschleunigen“. Das geänderte Betriebskonzept bringe „punktuell auch einige nachteilige Veränderungen im Netz, beispielsweise an einigen nachfrageschwächeren S-Bahn-Stationen“.

Immerhin: Die seit Jahren diskutierte „Hertener Bahn“, mit Direktverbindung von Gladbeck-West nach Recklinghausen, soll endlich kommen. Allerdings nicht, wie noch Anfang des Jahres angekündigt, sofort mit dem Fahrplanwechsel, sondern erst im Mai 2020. Niemann: „Der Streckenausbau ist noch nicht fertig und wird dann erst abgeschlossen sein.“ Die S 9 wird ab Gladbeck-West im stündlichen Wechsel Haltern beziehungsweise Recklinghausen ansteuern. Die Fahrt zur Kreisstadt erfolgt ohne Zwischenstopp, da weitere Haltepunkte (Buer-Nord, Herten) am bisherigen Güterverkehrsgleis noch nicht fertiggestellt sind.

Hier finden Sie Berichte zum Fahrplanwechsel in einzelnen Städten an Rhein und Ruhr: