Witten. . Dort, wo in Witten-Bommern bald die neue Mitte entsteht, trainieren Rettungs-Hunde und ihre Besitzer aus Witten, Hattingen und Wuppertal für den Ernstfall. Schlamm, Schutt und Beton bieten ideale Bedingungen. Solche Gelände seien selten, sagt der Leiter der Hattinger Hundestaffel Peter Haase.

Sperrige Betonbrocken. Große Erdhaufen. Querstehende und rostige Metallstangen. Zwischendrin: flinke Vierbeiner, gefolgt von Hundeführern in auffälliger Rettungskleidung. Was sich anhört wie ein Einsatz nach einer Bombenexplosion, ist nur eine Übung - aber genau für dieses Szenario. Das Gelände der ehemaligen Feuerwehr in Bommern, wo bald die neue Mitte entsteht (wir berichteten), dient diesmal der Hundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) zu Übungszwecken.

Den ganzen Tag lang klettert die Hattinger Staffel um Leiter Peter Haase über Schutt und durch Schlamm. „Solche Gelände sind selten“, sagt der 55-Jährige hocherfreut. Da nehme man Regen, Schneeregen und eisige Kälte gerne in Kauf. Die Rettungshelfer unterstützen sich gegenseitig bei der Übung. Während der schwarze, altdeutsche Hütehund Shari schnuppernd durch die Hügellandschaft streift, liegt ASB-Rettungshelfer Tobias Hagebölling abwartend im Dreck.

Hund und Herrchen sind gleichermaßen gefordert

Der Student hat zwar selbst zwei Hunde, findet momentan jedoch keine Zeit, diese auszubilden. Dennoch hängt er mit „viel Herzblut“ an seinem Hobby. „Für die Hunde lege ich mich gerne in den Schlamm“, sagt das Mitglied des ASB Witten lachend. Insgesamt 15 Minuten muss der Mann auf der ehemaligen Rampe ausharren - bis Shari die Suche aufgenommen, den Geruch gewittert und Hagebölling gefunden hat. Bis dahin allerdings leuchtet die gelb-rote Uniform nicht mehr ganz so kräftig.

Grund für die längere Suche sei der starke Wind. Dieser trage den Geruch nicht zum Hund, sondern in die andere Richtung. Staffelleiter Haase reagiert: Die Hundeführerin setzt erneut an und nähert sich dem Opfer von hinten. Shari rennt kläffend los und bleibt stolz bei Hagebölling stehen. Die begleitende Besitzerin ist vom Technischen Hilfswerk in Wuppertal, einer befreundeten Organisation, die heute mitübt.

20 Hunde aus der Region gehören zur Staffel aus Hattingen

Etwa einen Einsatz pro Monat absolviert die Staffel aus Hattingen. Zum Team aus der Ruhrstadt gehören insgesamt 20 Hunde aus der Region. In Bommern trainieren an diesem Tag nur elf Vierbeiner. Eine wichtige Übung ist es dennoch: „Man lernt von unseren alten Hasen immer etwas Neues“, sagt Hagebölling. Peter Haase wirft ihm gerade einen Betonbrocken zu und warnt den Rettungsnachwuchs vor herabhängenden Trümmern. „Die Sicherheit hat oberste Priorität“, so der erfahrende Hundeführer, während der Australian Cattledog Henry losstürmt. Das Tier windet sich durch die eisernen Stangen und schlägt rasch an - so sollte es auch im Notfall laufen.