Witten/Bochum. . Um ein halbes Jahr soll sich die Fertigstellung des Wasserkraftwerks am Kemnader See verschieben. Daher bleibt die Fußgängerbrücke über dem See noch bis August 2011 gesperrt. Das Kraftwerk soll in Zukunft bis zu 2000 Tonnen CO2 einsparen.
Die Fertigstellung des Wasserkraftwerks am Kemnader See verschiebt sich fast um ein halbes Jahr. Deshalb wird die Fußgängerbrücke am Wehr statt im April voraussichtlich erst im August freigegeben.
Für die Bauzeit waren ursprünglich 14 Monate vorgesehen. Der frühe Wintereinbruch mit starken Schneefällen und die Hochwasser im November 2010 und im Januar 2011 führten nach Angaben des Ruhrverbandes zu erheblichen Verzögerungen, die zeitlich nicht mehr aufgefangen werden könnten. Daher bleibt die Fußgängerbrücke über das Wehr, die aufgrund der Arbeiten teilweise abgebrochen werden musste, voraussichtlich bis August 2011 gesperrt. Die Umleitung führt weiterhin über die ruhrabwärts gelegene Straßenbrücke bei Haus Kemnade und ist an den Parkplätzen rund um den See ausgeschildert.
Mehr als 2000 Tonnen CO2 sollen eingespart werden
Nach seiner Fertigstellung soll das vier Mio Euro teure Wasserkraftwerk bei einer Ausbauwassermenge von 35 Kubikmetern pro Sekunde und einer Nettofallhöhe von 2,40 Metern jährlich rund 3,7 Millionen Kilowattstunden Energie produzieren und damit 1200 Haushalte versorgen. Pro Jahr werden so im Vergleich zur Kohleverstromung mehr als 2000 Tonnen CO2 eingespart. Die Fischaufstiegs- und Fischschutzanlage mit getrenntem Aalabstieg ermöglicht Wanderfischen das Überwinden des Kemnader Wehrs und trägt damit, so der Ruhrverband, entscheidend zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Ruhr bei.
Verzögern wird sich auch der Baustart für einen dritten Weg rund um den See, die Inliner-Bahn. Eigentlich sollte hier schon im März begonnen werden. Die sachlichen Fragen mit der Bezirksregierung seien zwar geklärt, erklärt der Geschäftsführer des Freizeitzentrums Kemnade, Wilfried Perner. Der Bewilligungsbescheid verzögere sich aber wegen der derzeit unklaren Haushaltslage des Landes. Perner geht davon aus, dass die Arbeiten nun im August starten. Land und EU bezuschussen das Vier-Mio-Projekt mit 3,2 Mio Euro.