300 Meter lang soll am Kemnader See das Übungsstück im März werden, bevor die große Inline-Bahn rund um den See angelegt wird.

Wer rasant auf schnellen Rollen unterwegs ist und sich auf die eine oder andere Weise dem Inline-Sport verpflichtet fühlt, der dürfte auf das kommende Jahr hinfiebern. Die Planungen für den Bau der Inliner-Bahn rund um den Kemnader See sind in die heiße Phase getreten. Wie Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Kemnade auf WAZ-Anfrage mitteilt, wird bereits im März 2010 eine 300 Meter lange Teststrecke errichtet. „Dann wollen wir unter anderem verschiedene Asphaltarten für den Rundkurs auf Herz und Nieren prüfen.” Wahrscheinlich wird ein heller Asphalt gewählt, weil dunklere Sorten bis zu 50 Prozent des Lichtes schlucken und daher zumindest indirekt nicht gerade umweltfreundlich seien.

Im Hintergrund sind die Fachleute bereits dabei, ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept für den rund zwölf Kilometer langen Rundkurs um den See zu entwerfen. Einsprüche von Umweltverbänden hatten die Planer darauf aufmerksam gemacht, dass durch die Installation von bestimmten Leuchtmitteln pro Abend oder Nacht tausende von Mücken getötet würden. Und genau diese Mücken dienen einer bestimmten Fledermausart, die in der Nähe des Sees heimisch, ist als Nahrung. Diese Wasserfledermäuse leben auf der Bochumer Seite des Sees und sind auf die Mücken und deren Larven angewiesen.

„Wir haben nun Leuchtmittel gefunden, die über eine vernünftige Helligkeit verfügen und gleichzeitig nicht den Mückenbestand dezimieren”, so Perner. Außerdem musste auf der Herbeder Seite des Sees die Skater-Strecke an einigen Stellen um einige Meter vom See verlegt werden, um die Nistplätze der Störche nicht zu stören.

Perner verrät auch einen Clou für die Beleuchtung: Es sei angedacht, die komplette Lichtanlage der Strecke über das künftig am Wehr installierte neue Wasserkraftwerk des Ruhrverbandes mit Strom zu versorgen.

Nach Angabe Perners sei die Finanzierung des ehrgeizigen – und von der Inliner- und Skater-Szene des Ruhrgebietes herbeigesehnten Projektes – ebenfalls in trockenen Tüchern und nicht von den aktuellen Spardiskussionen betroffen.

80 Prozent der Kosten von etwa vier Millionen Euro würden aus EU-Mitteln bestritten, den Rest schieße die Freizeitgesellschaft aus Eigenmitteln (der Gesellschafter) hinzu. Etwa 15 Prozent dieses Trägeranteils, etwas mehr als 120 000 Euro kommt auf die Stadt Bochum hinzu.

Für das kommende Jahr sei außerdem ein neuer Anschluss des Sees an den Ruhrtalradweg und eine neues Leitsystem zu den Parkplätzen am See geplant.

Attraktionen

Die beleuchtete Inliner-Bahn rund um den Kemnader See soll die Zahl der Attraktionen erhöhen, zu denen u.a. das Freizeitbad Heveney, die Häfen Oveney und Heveney sowie diverse Ausflugslokale zählen - von Haus Kemnade bis zum Schwalbennest und dem Stranddeck im Sommer.