Witten. Die Wittener Schulkantinen wagen einen Balanceakt zwischen Kinderwünschen und gesunder Ernährung. Nicht jede Schule kann sich einen Koch leisten.
Wird frisch gekocht oder nur aufgewärmt? Eine Mittagsverpflegung ist aus dem modernen Schulalltag kaum noch wegzudenken. Während in einer Wittener Schule ein gelernter Koch täglich frische Gerichte auf die Teller zaubert, läuft es vielerorts anders. Wir haben nachgefragt: Woher kommt das Schulessen?
Otto-Schott-Gesamtschule setzt auf Catering und kontaktlose Bezahlung
Noch sitzt die Otto-Schott-Gesamtschule (OSG) in den ehemaligen Räumlichkeiten der Overbergschule am Rhienscher Berg. Bis der Neubau am Standort der jetzigen Otto-Schott-Realschule am Viehmarkt fertig ist, wird das auch so bleiben. Weil im Übergangsgebäude der Platz für einen angemessenen Speisesaal fehlt, steht eine massive Container-Kantine auf dem Schulhof.
Zur Pausenzeit erfreut sich diese Zwischenlösung großer Beliebtheit. Draußen bildet sich an diesem Mittag bereits eine Schlange. Rund 90 Kinder wollen bedient werden. Heute stehen unter anderem Hühnerfrikassee und Nudeln zur Auswahl. Geliefert werden die Gerichte von einem Caterer aus Hagen. Das Essen komme gefroren an und werde in der Kantine erwärmt, sei aber am Vortag frisch gekocht worden, so Rektor Andreas Stephan.
Lio und seinen Freunden schmeckt alles, was hier auf den Teller kommt. Das Frikassee hat er schon mal gegessen. Heute holt sich der Zehnjährige wieder eine Portion und eine kleine Schüssel Wackelpudding als Nachtisch. Bezahlt wird bargeldlos mit einem roten Chip, den er am Schlüsselbund trägt. Preislich liegen alle Gerichte unter vier Euro. Auch der Kinderklassiker - Nudeln mit Tomatensauce - geht oft über die Theke.
Zwei Wittener Gymnasien setzen auf Caterer, eines geht einen anderen Weg
Ruhr- und Schiller-Gymnasium (RGW und SGW) bekommen ihr Essen vom gleichen Cateringunternehmen geliefert, der Michael Eberhardt Catering Gmbh. „Die Auswahl der angebotenen Speisen sind an Vorgaben zur gesunden Ernährung, die in der heutigen ‚Fast-Food-Zeit‘ immer wichtiger wird, ausgerichtet“, heißt es auf der Internetseite des RGW. Konkret bedeutet das: Die Schüler können zwischen zwei Hauptgerichten und einem Angebot mit Salat wählen. Eines der Menüs ist dabei stets vegetarisch.
Im Albert Martmöller Gymnsium (AMG) versorgt das „Mart-Rock-Café“ die Schülerinnen und Schüler mit Snacks und warmen Mahlzeiten. Das Café werde von Mitarbeitern der „Snack Time Baguetterie“ in der Oberstraße betrieben, sagt Schulleiter Johannes Rienäcker. Für einen Preis um die 3,50 Euro werden wechselnde Gerichte angeboten, die sich nach den Schülerwünschen richten. Gibt es also jeden Tag Pommes und Pizza?
„Nein“, versichert der Schulleiter, dafür seien Spaghetti sehr beliebt. Während das Mittagessen eher von jüngeren Schülern nachgefragt werde, steht die Oberstufe auf Snacks wie belegte Brötchen, Börek oder Schokocroissants.
An der Helene-Lohmann-Realschule in Witten wird noch frisch gekocht
Ganz frisch kommt das Essen in der Helene Lohmann Realschule in Bommern auf den Tisch. „Bei uns wird tatsächlich selbst gekocht. Es wurde hier noch nie mit einem Caterer zusammengearbeitet“, sagt Schulleiterin Erika Hoos. Trotz (oder wegen?) eigener Küche handelt es sich um die preisgünstigsten Gerichte in unserem kleinen Schulkantinenüberblick.
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Zum Preis von 2,50 Euro gibt es an der Helene-Lohmann-Realschule ein Mittagessen - wahlweise auch eine vegetarische Alternative. Möglich macht das der Förderverein, der aus seinen Mitteln ebenfalls Heike Winkler finanziert, die das Schulessen vor Ort zubereitet.
In der laufenden Woche stehen eine Nudelpfanne mit Gemüse (vegetarisch), Lasagne und Stampfkartoffeln mit Fischstäbchen und Gurkensalat auf dem Speiseplan. Der Speisesaal steht den Schülern von Montag bis Donnerstag zur Verfügung. Nur freitags gibt es kein Übermittagsangebot und deshalb auch kein Mittagessen in der Schule. Dafür geht es dann früher ins Wochenende. Was auch ganz nach dem Geschmack der Schüler sein dürfte.
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