Witten. Erneut ist der Strom bei der Afterworkparty in Witten ausgefallen. Der Foodtruck blieb wieder auf seinen Pommes sitzen. Die Leute waren sauer.

Manchmal ist ja der Wurm drin. Schon zum zweiten Mal hintereinander sind bei der monatlich stattfindenden Afterworkparty auf dem Berliner Platz die Sicherungen rausgeflogen. Schade um das schöne Essen, das der Caterer vom „Café de la Rue“ mitgebracht hatte.

Ohne Strom konnte er seine Krakauer, Süßkartoffelpommes und Behälter voller Waffelteig wieder einpacken. Gäste und die einladende Standortgemeinschaft Mitte (STOG) waren alles andere als „amused“.

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„Der Wagen war voll“, sagt Monika Keilmann (60), während ihr Lebenspartner all die leckeren Dinge gerade wieder im Kofferraum und Anhänger verstaut. Sind die Sachen nach dem Stromausfall denn überhaupt noch zu verwenden?

„Müssen wir gucken“, sagt das Pärchen von dem Foodtruck aus Bommern, das mobil auf vielen Veranstaltungen unterwegs ist. „Aber das ist uns noch nicht passiert“, sagt der Lebensgefährte: Zweimal hintereinander ohne Strom, ohne den die Fritteusen, der Bratwurstbräter, die Kühlschränke, das Waffeleisen und die Kaffeemaschine nun mal nicht laufen.

Die 2019 gestartete Afterworkparty hat sich mittlerweile zum beliebten Treffen nach der Arbeit entwickelt. Bei Vino, Tapas und Bierchen lässt sich entspannt an den runden Stehtischen plaudern. Zum Glück ist am Donnerstagabend niemand ganz verhungert.

Auf dem Tisch vor der Genussgalerie Hafer boten die Soroptimistinnen zumindest noch Sticks mit Antipasti an und im Krisenmodus wurde dann noch schnell was vom Türken geholt. Aber ein Ersatz für den Foodtruck war das nicht.

Sie konnten all ihre schönen Lebensmittel wieder einpacken: Monika Keilmann und ihr Lebensgefährte mit ihrem Foodtruck auf dem Berliner Platz.
Sie konnten all ihre schönen Lebensmittel wieder einpacken: Monika Keilmann und ihr Lebensgefährte mit ihrem Foodtruck auf dem Berliner Platz. © Jürgen Augstein | Jürgen Augstein

„Der Foodtruck ist inzwischen ein attraktiver Bestandteil der Afterworkparty“, ärgert sich STOG-Vize Angelika Bilow-Hafer. „Die Stromversorung dafür muss einfach gesichert sein.“ Aber wie konnte es passieren, dass der Störung vor vier Wochen nun dieselbe Panne noch einmal folgte?

Den Ärger bekam nicht zuletzt das Stadtmarketing ab, das zwar nicht Ausrichter, aber formal Veranstalter und damit für den Strom verantwortlich ist. „Die hatten doch vier Wochen Zeit, das reparieren zu lassen“, schimpften einige Besucher.

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„Wir haben alles getan, was in unserer Macht steht“, versichert Stadtmarketing-Geschäftsführerin Sandra Gagliardi am Freitag auf WAZ-Anfrage. Direkt nach der ersten Störung vor einem Monat sei eine Fachfirma beauftragt worden, das in Ordnung zu bringen.

„Uns wurde dann auch mitgeteilt, dass wieder alles okay ist“, so Gagliardi. „Wir haben das einen Tag vor der Afterworkparty dann selbst noch mit dem Foodtruck-Betreiber überprüft. Und festgestellt, da liegt Strom drauf.“ Niemand habe ahnen können, dass die Sicherungen bei der Party wieder rausfliegen.

Der Notdienst habe abends bestätigt, „dass genügend Strom“ da sei. „Es kam dann raus, dass es an der eingebauten Sicherung liegt, die die Stromzufuhr drosselt“, sagt die Stadtmarketing-Chefin. „Mir tut es total leid“, betont Gagliardi. „Aber wir haben wirklich gemacht, was wir konnten.“

Nach der erneuten Störung sei alles veranlasst worden, „dass es künftig funktioniert“. „Es geht nicht nur um die Afterworkparty, sondern um viel mehr“, erinnert die Mittfünfzigerin an andere, viel größere Veranstaltungen, wie etwa die „Tafelmusik“ am 20. Juli auf dem City-Bogen zwischen Stadtgalerie und Berliner Platz.

Für Sandra Gagliardi steht jedenfalls fest, dass vor der nächsten Afterworkparty am 20. Juni noch mal ein gründlicher Test erfolgen muss. Damit die Pommes am Ende nicht wieder matschig werden und Gäste hinterher noch hungrig zum Griechen müssen.