Witten/Wetter. Christine hat das Unvorstellbare erlebt und ihre kleine Tochter verloren. Wie ein Hund ihr durch spätere schwere Zeiten geholfen hat.

Christine (44) ist Mutter von sechs Kindern. Ihre zweite Tochter hat sie auf tragische Weise verloren. Mit nur sechs Monaten. Bei einer Tattoo-Umfrage hat die gebürtige Wetteranerin der WAZ-Redaktion ihre emotionalen Motive geschickt und erzählt, wie der Verlust ihres Kindes sie für immer geprägt hat. So hat auch ein Hund ihr Leben für immer verändert. Sie sagt sogar: „Er hat mir durch die schwersten Zeiten geholfen.“ Sie zeigt ihre emotionalen Tätowierungen.

Berührende Tattoos für die kleine Tochter

„Ich habe meine Tochter wie immer abends ins Bett gebracht“, sagt Christine. Am nächsten Morgen lag sie leblos im Bett. Die Diagnose: Plötzlicher Kindstod. „Es war einfach nur furchtbar.“ Nur sechs Monate ist die kleine Jasmin alt geworden. Inzwischen sind über 20 Jahre vergangen. Christine habe gelernt, mit der Situation zu leben. Irgendwie gehe es immer weiter. „Aber der Schmerz geht nicht weg, der bleibt für immer.“ Für sie ist das Leben seitdem anders. Aber ihre anderen Kinder geben ihr viel Kraft. Um auch „ihren kleinen Engel“ für immer bei sich zu tragen, hat die 44-Jährige ihr zwei Tattoos auf ihrem Körper gewidmet.

„Ich habe lange über das richtige Motiv nachgedacht“, sagt sie. 2011 war es dann soweit, Motiv und der passende Tätowierer waren gefunden. Auf der rechten Schulter trägt Christine seitdem das Geburts- und Sterbedatum ihrer Tochter. Darüber ist ein Kreuz für den Tod und Flügel als Zeichen für einen Engel zu sehen. Im gleichen Jahr hat sie sich dazu entschieden, ihre kleine Jasmin mit einem zweiten Tattoo zu verewigen. Ihr Name steht auf ihrem Unterarm, umrandet mit sieben Sternen. „Die stehen für Mama, Papa, ihre drei Brüder und die beiden Schwestern“, sagt sie. So trage sie ihre ganze Familie unter ihrer Haut.

Christine trägt ein berührendes Tattoo für ihre kleine Tochter auf der rechten Schulter.
Christine trägt ein berührendes Tattoo für ihre kleine Tochter auf der rechten Schulter. © WAZ | Christine

Auch einer ihrer Söhne und eine Tochter haben sich das Geburts- und Sterbejahr ihrer kleinen Schwester tätowieren lassen, zusammen mit einer Rose. „Ich habe meinen Kindern immer gesagt, dass ihr erstes Tattoo eine Bedeutung haben soll“, sagt sie. Darauf sei sie besonders stolz. „Es ist schön, wenn die ganze Familie so zusammenhält.“

+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++

„Mein Hund hat mir neue Lebensfreude geschenkt“

Für Christine gab es immer wieder schwierige Phasen im Leben, vor einigen Jahren war es besonders schlimm. „Es war eine schwere Zeit, es ging mir gar nicht gut“, sagt die 44-Jährige. Durch Zufall wollte eine ihrer Töchter zu dem Zeitpunkt einen Hund haben. Beim gemeinsamen durchforsten der Ebay-Kleinanzeigen sei ihr dann eine Bordeaux-Dogge ins Auge gefallen. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Sie wusste sofort, „das ist mein Hund“.

Mehr zum Thema

Ihren Liebling hat Christine liebevoll Simba getauft. Ihm habe sie ihre neue Lebensfreude zu verdanken. „Ich glaube, ich wäre ohne ihn heute nicht so da“, sagt sie. Er habe sie aus dem tiefsten Loch geholt, ihr neuen Lebensmut gegeben. Und heute kann sie sagen: „Es geht mir verdammt gut, ich bin glücklich.“ Auch ihren Simba trägt sie seit zwei Jahren für immer unter der Haut. Der Schriftzug „I love my best friend“ ziert seitdem ihren Rücken, darunter eine Pfote ihres vierjährigen Hundes. Denn sie wolle sich immer daran erinnern, was er für sie getan hat.

Ihr Hund Simba ist Christines bester Freund. Sie hat ihn für immer auf ihrem Rücken verewigt.
Ihr Hund Simba ist Christines bester Freund. Sie hat ihn für immer auf ihrem Rücken verewigt. © WAZ | Christine

Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.