Witten. Knapp 600 Ordnungswidrigkeiten hat die Stadt Witten im vergangenen Jahr festgestellt. Aber in welchem Bereich gibt es die meisten Verstöße?
Das Ordnungsamt in Witten hat viel zu tun und ist zwölf Monate im Jahr fast jeden Tag im Einsatz. Doch welche Vergehen werden in der Ruhrstadt überhaupt am häufigsten geahndet? Die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) hat diesbezüglich eine Anfrage an die Verwaltung gestellt.
Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 563 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Die meisten Verstöße, nämlich genau 79, fallen dabei in den Bereich des zweiten Paragraphen „Verhalten auf Verkehrsflächen und in Anlagen“ der Ordnungsverordnung der Stadt. Darunter fällt unter anderem „aufdringliches Betteln mittels Anfassen, Festhalten, Versperren des Weges, bedrängendes Verfolgen oder durch Mitführen von Hunden“, aber auch das Grölen oder Nächtigen in alkoholisiertem Zustand.
2023 gab es in Witten auch noch Verstöße gegen die Corona-Regeln
Als Nächstes folgen Verstöße gegen das Landeshundegesetz, das war insgesamt 68 Mal der Fall. Bei all diesen Verstößen wurde ein Bußgeld ausgesprochen. Das Thema hatte in Witten zuletzt hohe Wellen geschlagen, da einige Halter von großen Hunden nachträglich ein Bußgeld zahlen mussten, da sie ihren Hund nicht ordnungsgemäß angemeldet hatten. Bei der Statistik überrascht zudem ein Aspekt. Obwohl die Corona-Maßnahmen im Februar vergangenen Jahres vollends ausgelaufen sind, wurden noch vier Verstöße gegen die Schutzverordnung geahndet.
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Ein weiterer Punkt, der die Wittener bewegt, ist der Müll. Hier wurden 38 Bußgelder ausgeprochen. Für den einen oder anderen wird das in Witten allerdings zu lasch verfolgt. So hat sich ein Leser an diese Redaktion gewandt und kritisiert, dass die Stadt bei wilden Müllkippen zu wenig dafür tue, um die Verursacher ausfindig zu machen. Die Verwaltung hatte bereits im vergangenen Monat kommuniziert, dass es schwierig sei, die Täter auf frischer Tat zu ertappen. Dennoch würde man allen möglichen Hinweisen nachgehe. Denn wenn jemand erwischt wird, kann die Strafe bei bis zu 10.000 Euro liegen.
Stadt Witten testet Bodycams
In Witten sorgen laut Angaben der Verwaltung derzeit neun Vollzeitkräfte und eine Teilzeitkraft für Ordnung. Der Dienst ist im Rahmen einer Früh- und Spätschicht von montags bis freitags von acht Uhr bis 22 Uhr unterwegs, hinzu kommen Sonderdienste an Wochenenden für Jugendschutzkontrollen und Schwerpunktkontrollen im Ordnungs- und Gewerberecht, so wie zum Beispiel zuletzt Mitte April.
Bei solchen Kontrollen und auch generell im Arbeitsalltag steht auch immer die Sicherheit der Kräfte im Vordergrund. Deshalb tragen einige Beschäftigte seit November vergangenen Jahres im Rahmen eines Pilotprojekts Bodycams. Wie fällt die bisherige Bilanz aus? „Die Beschaffung und der Einsatz der Bodycams hat sich im hohen Maße bewährt“, heißt es von der Stadt. Alleine durch die bloße Präsenz der Kameras habe man viele angespannte Situationen entschärfen können. Das Projekt soll insgesamt zwei Jahre lang laufen, danach gibt es eine Auswertung, inwieweit das Ganze geholfen hat.
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