Witten. Die syrische Küche kennt man bisher eher von der unteren Bahnhofstraße in Witten. Jetzt hat ein arabisches Restaurant oben in der City eröffnet.
Pizza Tonno war gestern, heute gibt‘s Humus und Falafel-Teller. Wo viele Jahre ein Italiener war, leuchten nun die „Damaskus Sterne“. So heißt das neue Restaurant an der Hauptstraße 12, Ecke Bonhoefferstraße.
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Wer schon ein Weilchen in Witten lebt, kennt bestimmt noch das „Isola Bella“. Inhaberin Sabrina Ender hatte die „schöne Insel“ 2017 nach 35 Jahren verlassen. Nun deutet von außen nichts mehr außer dem Schild „Ristorante“ auf den Stammitaliener von früher hin.
Die heutige Einrichtung ist einfach, aber gemütlich. Graue Sitzmöbel mit weißen Streifen dazwischen, rotes Polster, man kann sich auch nach hinten in die Ecke verziehen. Die Speisekarte der „Damaskus-Sterne“ ist vielfältig. Ob Vegetarier, Veganer oder Fleischesser, es gibt für jeden was.
Wir begnügen uns zur Mittagszeit mit einem gemischten Salat und Humus, dem auch bei Deutschen immer beliebter werdenden Brei aus Kichererbsen und Sesam. Dazu reicht Aya Alzoube (23), die Tochter des Hauses, das typisch syrische Fladenbrot, „Chubz“ genannt.
In der Küche steht mit Ghayath Alali (37) ein echter Profi. Er kocht und backt seit über 20 Jahren. Er ist mit Ayas Vater 2014 vor demKrieg in seiner Heimatgeflüchtet. Sie stammen aus Dara, einer Millionenstadt im Südwesten, nicht weit von Jordanien entfernt.
Gastronom in Wittten serviert „Mandi“, ein traditionelles Gericht aus dem Jemen
Gefragt, was er denn empfehlen könne, zeigt der Chef de Cuisine in der bunt bebilderten Speisekarte zum Beispiel auf „Mandi“, laut Karte ein traditionelles Gericht aus dem Jemen mit Hühnchen und einem speziell gewürzten Reis. Hähnchen oder Lamm sind die bevorzugten Fleischsorten. Kebap-Spieße dürfen natürlich ebenso wenig fehlen.
Es gibt noch so viel mehr, Fremdes, auch Exotisches, das mittlerweile vielen dank der internationalen Küche in Witten aber schon vertrauter sein dürfte. Weinblätter mit Zitrone und Granatapfelmelasse, Auberginenpüree mit Knoblauch, Lahmacun, jener Teigboden aus dem Ofen belegt mit Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten, viel Grünes aus der östlichen Salatbar, Sandwiches mit Hähnchenfleisch gefüllt oder als „Tikka Lamb“, aber auch Burger mit Pommes - oder zur Krönung die „Damaskus Sterne“, die dem Restaurant ihren Namen gaben. Dahinter verbirgt sich eine Art geschlossene Fladenbrottasche, gefüllt mit Hähnchenfleisch, Paprika, Pilzen,. Sie kommt direkt aus dem Backoffen, klingt lecker!
Der Koch kann auch Süßes
Abrunden ließe sich das Ganze mit „arabischem Eis“ mit Pistazie und Sahne, zum Beispiel. Der Koch kann, wie gesagt, auch viel Süßes und noch mehr Gebäck - „Manakish“, das auch herzhaft daherkommt, etwa mit Käse, Fleisch und Thymian. Die Preise bewegen sich zwischen fünf Euro für ein Tagesmenü wie Linsensuppe und maximal 20 Euro für die gemischte Grillplatte.
Für Einkauf, Service und alles andere ist Besitzer Younes Alzoube verantwortlich, der Vater von Aya, der in seiner eigenen Transportfirma Fahrten und Montagearbeiten für den Möbelriesen Poco übernimmt. Nicht mehr mit elf Angestellten, die Zeiten werden schlechter, aber vier konnten bleiben. Der 50-Jährige hat sein Büro in der Nähe, so ist er auf das Lokal aufmerksam geworden.
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„Ich mag es, zu arbeiten und selbstständig zu sein“, sagt Younes Alzoube, der zwischendurch mal eben zu Netto verschwindet, um einzukaufen. Seine Tochter ist heute da, um ihm zu helfen. Sonst studiert die junge Frau Informatik. Im Hintergrund hört man arabische Musik, automatisch bekommt der Gast einen Tee serviert.
Ach ja, ein bisschen was vom früheren „Ristorante“ ist doch noch geblieben. Es gibt sogar Pizza Margherita.