Witten. Wer in der Wittener Innenstadt wohnt, bekommt vielleicht nicht immer einen Parkplatz. Dafür bleiben die Preise fürs Anwohnerparken niedrig.

Immer wieder beschweren sich Anwohnerinnen und Anwohner über zugeparkte Straßen und fehlende Parkplätze in Wittens City. Bei rund 3000 Anwohnerparkausweisen, die die Stadt im Jahr ausgibt, wundert das nicht. Während die Nachbarstädte Bochum und Hattingen kräftig an der Preisschraube drehen wollen, bleibt in Witten alles beim Alten – und damit beim sehr günstigen Bewohnerparkausweis.

Er kostet weiterhin 30 Euro im Jahr. Seit über 20 Jahren hat sich an der Höhe dieser Gebühr nichts verändert. Die Stadt bietet nun auch die Möglichkeit an, den Ausweis direkt für zwei Jahre zu beantragen (60 Euro). Bisher gab es die Parkerlaubnis nur für sechs Monate oder ein Jahr. Künftig wird es den Halbjahres-Ausweis (21 Euro) nicht mehr geben. Die Nachfrage sei zu gering gewesen, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük.

Mobilitätskonzept: Weniger Autos in der Innenstadt von Witten

Der weiterhin niedrige Preis fürs Parken passt nach Ansicht von Beobachtern und Befürwortern einer Verkehrswende nicht wirklich zu dem im November vorgestellten Mobilitätskonzept für die Wittener Innenstadt. Es sieht unter anderem deutlich weniger Verkehr in der City vor. Bislange bestimme sowohl der fließende als auch der ruhende Kfz-Verkehr das Bild, so die Bestandsaufnahme des mit der Planung beauftragen Büros „BSV“. Fußgänger wie Radfahrende würden dadurch erheblich beeinflusst.

Mit weniger Autos in der Stadtmitte soll die Lebens- und Aufenthaltsqualität erhöht werden. Eine Idee der Planer: einen Teil der Ruhrstraße – zwischen Wiesenstraße/Oststraße und Wideystraße/Bonhoefferstraße – komplett zu einer autofreien Zone machen.

Um einen Bewohnerparkausweis zu bekommen, muss man in einer Bewohnerparkzone gemeldet sein, ein Fahrzeug dauerhaft nutzen und darf nicht über einen Stellplatz oder eine Garage verfügen. Die Stadt vergibt zusätzlich um die 200 Ausnahmegenehmigungen fürs Parken im Jahr. Sie können, im Gegensatz zu den Anwohnerparkausweisen, auch von Menschen beantragt werden, die ihren Wohnsitz nicht in Witten haben. Die Ausweise sind für maximal ein Jahr gültig und kosten 153 Euro. Berufspendler nehmen sie zum Beispiel in Anspruch.

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Neue Parkplätze rund um den Karl-Marx-Platz

Um den Parkdruck in einem Teil der Innenstadt zu senken, plant die Stadt im Bereich des Karl-Marx-Platzes bis zum Platz der Gedächtniskirche, der sogenannten Parkzone F, die Zahl der Stellplätze von 476 auf 493 zu erhöhen. So soll es etwa direkt am Karl-Marx-Platz 16 neue Stellplätze geben, acht davon ausschließlich für Bewohner. Auch die bislang unbewirtschafteten Stellplätze an der Breite Straße sollen in Bewohnerparken umgewandelt werden. Die neuen Parkplätze werden im Zuge des noch laufenden Umbaus des Platzes entstehen.

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Wer einen Bewohnerparkausweis beantragen, verlängern oder eine Ersatzausstellung veranlassen möchte, kann das online tun: https://secure.stadt-witten.de/bewohnerparken/webclient/app/m/1

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