Witten. Beim Infoabend der CDU Witten hat die Stadt die Planung für Rathausplatz und Kornmarkt vorgestellt. Die Haltestelle stört König dabei besonders.
Wie soll es mit dem Kornmarkt und dem Rathausplatz in Witten weitergehen? Um diese Frage zu beantworten, hatte die CDU Stadtbaurat Stefan Rommelfanger und Bürgermeister Lars König zu einem Informationsabend eingeladen. Viel Neues zum Stand der Planung konnten sie nicht berichten - die ersten Entwürfe sind bekannt. Spannend wurde der Abend aber dennoch, denn ein neuer Ansatz wurde zusammen mit den rund 30 Zuhörern diskutiert.
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So viel steht fest: Der Rathausplatz soll umgestaltet werden. Die mobilen Bäume, als erste Maßnahme im letzten Jahr angeschafft, reichten der Politik nicht aus. Die Stadt hat daraufhin zwei erste Ideen vorgelegt. In beiden wird der Platz begrünt und bekommt Gastronomie-, Spiel- und Wasserflächen. Doch während die eine die Baumfelder auf drei Flächen - vorm Rathaus, in der Mitte und vorm Celestianbau - aufteilt, lässt der andere deutlich mehr Freifläche offen.
Vorm Wittener Rathaus sollen Bäume stehen
Ein Baumfeld (mit Außengastronomie) soll zwar ebenfalls vorm Rathaus entstehen, aber daran schließt sich im Entwurf ein Wasserfeld an, das bei Bedarf zeitweise etwa mit Ständen überbaut werden könnte. Bäume sollen ebenfalls vorm Celestian-Gebäude und an der Bumerang-Haltestelle stehen, doch auf dem Platz selbst bleibt freier Raum - in der Ideenskizze für einen „Täglichen Markt & Foodtruck“.
Die Frage ist also: Wie vielseitig soll der Rathausplatz künftig sein? „Bevor wir einen weiteren Euro in die Hand nehmen, sollten wir intensiv überlegen, ob wir eine multifunktionale Fläche oder ein schickes Vorzeigeobjekt wollen“, so Bürgermeister Lars König. Er zweifelt, ob mit Spielflächen und Begrünung noch genügend Platz für Veranstaltungen bleibt - und regt daher an, die Planung anders anzugehen. „Lassen Sie uns den Platz doch zusammen mit der anderen Straßenseite denken“, so König. Wenn der Kornmarkt begrünt sei, dann müssten auf dem Rathausplatz vielleicht weniger Bäume stehen.
Sackträgerbrunnen soll zurück auf den Kornmarkt
Dass er begrünt werden soll, das steht fest. Nachdem mehrere Entwürfe gescheitert waren, ist nun dies der Stand der Planung: Zur Johannisstraße hin sollen zwei mehrgeschossige Wohnhäuser gebaut werden, auf der Seite zur Johanniskirche hin soll der Platz terassenförmig begrünt werden, in die Mitte der öffentlichen Grünfläche soll der Sackträgerbrunnen zurückkehren. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima hat die vorgelegten Pläne zur Platzgestaltung mit großer Mehrheit abgesegnet, in der Diskussion im Stadtentwicklungsausschuss im Juni hatten sich fast alle Fraktionen von den Plänen angetan gezeigt.
Die Idee, bei der Planung beide Plätze im Blick zu haben, stieß bei der CDU und ihren Besuchern im Johanniszentrum, darunter auch Vertreter anderer Parteien, auf Zustimmung. „Das ist doch ein Platzensemble“, so Arnold Evertz von den Grünen. „Es wird allerdings durchschnitten von einer Hauptverkehrsstraße.“ Doch muss das so bleiben?
Durchgangsverkehr auf Hauptstraße stoppen?
Die Strecke werde als Durchgangsstraße genutzt, gab der Stadtbaurat zu bedenken. „Doch die Frage ist, ob man wirklich durchfahren muss.“ Wenn man den Durchgangsverkehr rausnehmen würde, „könnte man eine Menge machen“, sagte Rommelfanger und verwies auf das neu vorgelegte Mobilitätskonzept. Ein Ansatz, den der Bürgermeister nicht unterstützen würde: „Die Idee, den Verkehr rauszunehmen, teile ich persönlich nicht.“
Ratskeller wird erst nach Sanierung verpachtet
Der Ratskeller soll erst nach Ende der Rathaussanierung wieder verpachtet werden, vorher mache es keinen Sinn. Das erklärte der Bürgermeister auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum. Es geht davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2025 so weit sein könnte.
Der Bitte nach mehr Stellplätzen auf dem künftigen Kornmarkt erteilte die Stadt eine Absage. In der Innenstadt gebe es genügend Parkmöglichkeiten, viele Parkhäuser stünden leer. Auch die Galeria-Tiefgarage werde künftig wieder zur Verfügung stehen.
Aber er hat einen anderen Vorschlag, wie zumindest die Sichtachse zwischen den Plätzen verbessert werden könnte. „Man sollte darüber nachdenken, ob wir die unsägliche Bushaltestelle auf dem Rathausplatz brauchen“, so König. Er könne sich gut von dem „Bumerang“ trennen. Und Siegmut Brömmelsiek (WBG) versicherte schmunzelnd, er würde gerne den Bagger beim Abriss fahren.
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Mit der Planung für den Rathausplatz soll es in diesem Jahr weitergehen. Beim Kornmarkt ist die Stadt schon einen Schritt weiter. Die Ausschreibung für die Wohnbebauung soll noch diesen Monat rausgehen. In ersten Gesprächen mit möglichen Investoren habe es eine positive Rückmeldung gegeben. „Ich glaube, dass wir bei der Suche erfolgreich sein werden“, so Rommelfanger. Ende 2025, so seine vorsichtige Schätzung, könne es dann mit dem Bauen losgehen.
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