Witten. Massenweise Müll sammelten Kinder und Eltern in Witten bei einer großen Aufräumaktion. Ein neuer Trend sorgt unter den Helfern für Ärger.

Die Stadt ist ein Stück sauberer. Dafür gesorgt haben viele fleißige Helfer, die im Voß’schen Garten und im benachbarten Wiesenviertel aufgeräumt haben. Sie wollten ihren Augen nicht trauen, was da alles in Büschen und auf Beeten herumlag.

So stoßen die Helfer an diesem Samstag (16.9.) beispielsweise auf ein Backblech, zwei Gasflaschen und einen alten Teppich. „Schade, dass wir die Verursacher nicht erwischen“, sagt Jutta Burg (69). Ihr beiden Enkelkinder Frida (4) und Emilia (6), haben die Oma gefragt, ob sie wohl an der Aktion mitmachen würde. Die zwei gehören zur Kita-Gruppe von Erzieher Christian Fuchs, der als Schirmherr der Initiative seit nunmehr fünf Jahren auf die anhaltende Vermüllung der Umwelt aufmerksam macht. Aus Anlass des World Cleanup Days, der dasselbe Ziel verfolgt, hat er erneut zu einer Putzaktion aufgerufen.

+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++

Unterhosen und Medikamente im Wiesenviertel gefunden

An der Reihe sind dieses Mal der Voß‘sche Garten und seine Umgebung. Dabei finden die Helfer auch im Wiesenviertel jede Menge Unrat. Herumliegender Müll in dem Quartier sorgt bekanntlich immer wieder für Ärger. Erik (4) weiß genau, wo er suchen muss. Aus einem Gebüsch am Trinkwasserbrunnen zieht er zwei kleine Gasflaschen und zwei mit rostigen Schrauben versehene Dachlatten heraus, die ihm sein Vater schleunigst abnimmt. Sicherheit geht vor.

+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++

„Metall, Plastik, Spielkarten, eine Tomate, Unterhosen, Medikamente“, listet Jens Weimann die Fundstücke aus dem Viertel auf. Er ist Mitglied in den Initiativen Weniger e.V. und „witten.bolzt“, die sich beide für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzen. Besonders ärgert den 31-Jährigen ein neuer Trend, wie er es nennt: Überall liegen mittlerweile neben Zigarettenkippen auch Überreste von E-Zigaretten herum.

Sandkasten voll von Zigarettenkippen

Derweil sind viele Kinder mit großem Eifer im Voß’schen Garten unterwegs und schauen vor allem im Sandkasten nach dem Rechten. Unter der Leitung von Papa René de Torres Lacroze (45) harken Lucia (12) und Thiago (9) hier einmal durch und sammeln insbesondere jede Menge Zigarettenkippen in kleinen Eimern. Als sich die Helfer nach gut einer Stunde am Pavillon im Zentrum des Gartens treffen, kommt säckeweise Abfall zusammen. Plötzlich ruft jemand aus der Menge: „Wow, was ist das denn?“ Da trifft noch eine Gruppe ein, die einen voll mit Unrat beladenen Einkaufswagen vor sich herschiebt, heraus ragt ein Wohnzimmerteppich.

+++ Familien-Newsletter: Keine Freizeittipps mehr verpassen! +++

Zum Abschluss tauschen die Kinder noch ihre vollen Mülleimerchen gegen eine Urkunde und einen Chip ein. Wer den im Akropolis Grill vorlegt, bekommt eine Portion Pommes als Lohn für die harte Arbeit.

An den Ufern der Ruhr haben Helfer jede Menge Müll gesammelt, allerdings fielen die Mengen geringer aus in den Vorjahren.
An den Ufern der Ruhr haben Helfer jede Menge Müll gesammelt, allerdings fielen die Mengen geringer aus in den Vorjahren. © Ruhr Cleanup

Über 180 Helfer haben die Ufer der Ruhr gesäubert

Bereits am vergangenen Wochenende waren rund 180 Helfer im Einsatz, um die Ufer der Ruhr zu säubern. Von verschiedenen Orten aus starteten die Akteure und sammelten im Laufe des Tages massenweise Müll auf. Am Ende zeigten sie sich allerdings erstaunt und erfreut darüber, dass die Mengen deutlich geringer ausfielen als beim ersten Ruhr Cleanup vor vier Jahren. Seinerzeit kamen zwei Tonnen zusammen, dieses Mal waren es noch 630 Kilo. Zugleich wuchs aber die Zahl der Helfer um über 100. Um die Freiwilligen zu unterstützen, gab es für sie reichlich Proviant und am Ende waren alle zum gemeinsamen Essen eingeladen.

Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.