Witten. Die Lechner-Skulptur Frau Bornemann stand lange alleine an der Ruhrstraße in Witten. Nun ist ihr einst zerstörter Gatte wieder da. Ein Happy End.

Große Freude bei Frau Bornemann: Sie hat endlich ihren Mann wieder. Dahinter verbirgt sich zwar kein Familiendrama, aber doch eine kleine Tragödie. Denn es handelt sich bei dem Paar um Alltagsmenschen der Wittenerin Christel Lechner, die im Voß’schen Garten an der Ruhrstraße standen. Weihnachten 2018 ist die männliche Figur zerstört worden und war verschwunden. Nun hat die Künstlerin den Mann mit Kappe repariert und wieder aufstellen lassen.

Wenige Tage nach der Tat Ende 2018: Herr Bornemann ist verschwunden.
Wenige Tage nach der Tat Ende 2018: Herr Bornemann ist verschwunden. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Lange stand Frau Bornemann allein vorm Altenheim der Boecker-Stiftung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag war ihr Gatte damals laut Polizei vermutlich mit einem Vorschlaghammer von Unbekannten umgehauen worden. Dieser Vandalismus hatte viele Wittener empört. Denn die Bornemanns gehörten allen Menschen in der Stadt. Für sie war in einer Spendenaktion gesammelt worden. Im April 2014 erhielt das Paar aus Beton seinen Platz in dem kleinen Park. Zuvor waren die beiden schon einmal zerstört und wieder restauriert worden.

Künstlerin zeigt Alltagsmenschen nicht nur in Witten

Seit 2000 stellt Christel Lechner ihre lebensgroßen Figuren im öffentlichen Raum aus – nicht nur in Witten. Immer wieder kam es zu Zerstörungen. Auch eine der Skulpturen vor der Sparkasse hatte es schon erwischt. Sechs weitere Figuren, die einst an verschiedenen Stellen der Bahnhofstraße aufgestellt waren, sind ebenfalls zerstört, aber nicht wieder aufgebaut worden. Im vergangenen Jahr waren Figuren in Moers und Rheinberg verwüstet worden.

Christel Lechner ärgert sich zwar über den Vandalismus, aber ihre Figuren zeigt sie trotzdem weiterhin auch in vielen anderen Städten – wo sie so mancher Wittener und so manche Wittenerin auch schon erfreut entdeckt hat. Die Künstlerin sagt: „Mir geht es darum, dass meine Arbeit die Menschen berührt, sie zum Lächeln bringt und dazu, sich nicht so ernst zu nehmen.“ Die Bornemanns tragen nun wieder ihren Teil dazu bei.