Witten. Erstmals durften Besucherinnen und Besucher wieder den frisch sanierten Helenenturm in Witten besteigen. Nur ein paar Lampen fehlen jetzt noch.
Der Helenenturm erwacht aus seinem Dornröschenschlaf. Seit 2021 wurde das Wittener Denkmal aufwendig saniert, nun sind die Renovierungen weitestgehend abgeschlossen. Am Sonntag (13.8.) konnten Interessierte den Turm erstmals wieder erklimmen.
Bei der Eröffnung ist Wolfgang Lippert sichtlich erleichtert. „Die Renovierungsarbeiten haben sich gezogen, aber jetzt ist es geschafft“, sagt der erste Vorsitzende der Heimatfreunde Stockum/Düren. Wie ein Wächter thront der knapp 30 Meter hohe Helenenturm auf den Ausläufern des Ardeygebirges. Justizrat Strohn ließ das Bauwerk zum Andenken an seine früh verstorbene Frau Helene errichten. Am 10. August 1858 wurde der Grundstein gelegt.
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Strahlendes Weiß statt herabbröckelndem Putz
165 Jahre und ein paar Tage später zeigt sich das Denkmal in neuem Glanz: Der Putz, der innen meterweise von der Decke bröckelte, wurde erneuert, die Fenster von Rost befreit und aufgearbeitet, Schmierereien von den Wänden entfernt. Drinnen erstrahlt nun alles in Schneeweiß, nur einige letzte Kabel ragen hier und da hervor. „Das Einzige, was noch fehlt, sind ein paar Lampen“, erklärt Wolfgang Lippert.
Auch von außen hat der Helenenturm ein Upgrade bekommen: Zwischen den zuvor teils lockeren Ruhrsandsteinen des Bauwerks gab es neue Fugenmasse. Jetzt sitzt wieder alles felsenfest. Für die Renovierungsarbeiten erhielt die Stadt Witten einen Förderbescheid vom NRW-Heimatministerium in Höhe von 185.000 Euro, außerdem sammelten die Heimatvereine Spendengelder in Höhe von 60.000 Euro.
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Bürgermeister lobt Engagement der Vereine
Etwa 50 Wittenerinnen und Wittener sind gekommen, um unter den ersten zu sein, die den alten, neuen Turm erklimmen. Auch Bürgermeister Lars König ist dabei. „Eine Stadt mit übersichtlichen Ressourcen braucht Menschen, die sich einsetzen, dass sich etwas verändert. Der Helenenturm steht als gutes Beispiel dafür“, lobt das Stadtoberhaupt die Arbeit von Wittens Heimatvereinen.
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144 Stufen geht es hoch, auf den letzten paar Stufen sollte der Kopf eingezogen werden, denn es wird ganz schön eng. Wer oben steht, hat eine grandiose 360-Grad-Aussicht über die gesamte Innenstadt, der Blick schweift über das Rathaus und die Johanniskirche, im Osten ist das Dortmunder Stadion zu sehen, im Westen die Bochumer Ruhr Universität. Auf der anderen Seite lässt sich hinter grünen Baumkronen das Hammertal erahnen.
Besucher-Plattform wurde abgedichtet
Die Plattform, auf der die Besucher stehen, wurde abgedichtet, so dass in Zukunft kein Wasser mehr eindringen kann, die kleine Dachkuppel ist nun mit Kupfer verkleidet, der in der Sonne schimmert. „Für die Zukunft planen wir eine Panorama-Tafel, die erklärt, was alles von hier oben zu sehen ist“, sagt Wolfgang Lippert.
Von oben blickt man auf das Dach des zweistöckigen Wächterhauses, direkt neben dem Turm. Das denkmalgeschützte Gebäude erwacht aktuell ebenfalls zu neuem Leben. Es gehört Raoul Birkan, der bei der Eröffnung des Helenenturms vor Ort ist. „Ich würde sagen, ich bin zu 70 Prozent mit den Renovierungen fertig“, sagt der gebürtige Dresdener, der das Wächterhaus 2018 von der Stadt erworben hat und nun alles selbst saniert. Ein Besucher schlägt dem 53-Jährigen vor, ein Café am Helenenturm im Untergeschoss des Häuschens zu eröffnen. Der Hausbesitzer, gelernter Koch, scheint nicht abgeneigt.
Besichtigungen sind nach Absprache möglich
Das Denkmal ist nicht rund um die Uhr geöffnet, auch, um es vor Vandalismus zu schützen. Es kann aber wieder nach Absprache besichtigt werden.
Außerdem stimmen die Heimatvereine noch Besichtigungstermine mit dem Stadtmarketing ab. Die Wittener Heimatvereine bieten zudem Führungen für Schulklassen an.
Weitere Infos gibt es unter heimatfreunde-stockum-dueren.de.
Besucherin Birgit Greffrath erinnert sich, wie sie als Lehrerin an der Hüllbergschule mit den Schulkindern regelmäßig Touren zum Helenenturm machte. „Damals konnten wir uns noch den Schlüssel am alten Wärterhaus abholen und sind hoch. Wie schön, dass das nach Absprache in Zukunft wieder möglich sein wird“. Das Leben auf dem Helenenberg, es kehrt zurück.
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