Witten. Nach 20 Jahren könnte der Wittener Helenenturm nun doch noch saniert werden. Es winken Fördermittel in Höhe von fast 200.000 Euro.

Schon seit Ewigkeiten ist der miserable Zustand des Helenenturms Bürgern und Heimatvereinen ein Dorn im Auge: Bröckelnder Putz, verschmierte Wände und rostige Geländer lassen das historische Gebäude seit bald 20 Jahren verwahrlost wirken. Um das Baudenkmal hoch über dem Hammerteich wieder ansehnlich zu machen, fehlte lange Zeit das Geld. Nun aber wird die Stadt aktiv. Letzte Woche hat sie bei der Bezirksregierung in Arnsberg einen Förderantrag über Baukosten von 210.000 Euro eingereicht.

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Mit dem Geld will das Baudezernat unter anderem das Treppenhaus instand setzen, Graffitis beseitigen, aber auch Arbeiten an der Außenfassade und am Dach des Turms finanzieren. Mit dem Stadtmarketing ist zudem ein Konzept erarbeitet worden, das aus dem Bauwerk anno 1858 einen außerschulischen Lernort machen soll.

Tafeln sollen über Geschichte des Turms informieren

Graffiti und bröckelnder Putz: So sieht es derzeit im Inneren des Helenenturms aus.
Graffiti und bröckelnder Putz: So sieht es derzeit im Inneren des Helenenturms aus. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Neue Informationstafeln sollen die besondere Bedeutung des Denkmals als Heimatzeugnis betonen und über die Geschichte des Turms informieren. Der städtische Denkmalbeirat hatte 2018 die Renovierung beantragt. Von der Aussichtsplattform aus sollen künftig Besucher nicht nur den atemberaubenden Ausblick über Witten und darüber hinaus genießen können. Auch dort sollen Tafeln darüber informieren, welche Sehenswürdigkeiten man vom Turm aus sehen kann.

„Die Denkmaltöpfe waren in den letzten Jahren heruntergefahren“, erklärt Bürgermeisterin Sonja Leidemann die bisherige Zurückhaltung der Stadt, was die Instandsetzung angeht. „Wir hatten jetzt erst die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen.“ Das Geld soll aus dem Programm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“ des Heimatministeriums NRW fließen, genauer gesagt aus dem Topf „Heimat-Zeugnis“.

Heimatvereine sammelten Spenden für Turm

„Darauf haben wir hingearbeitet“, sagt Wolfgang Lippert, Mitglied des Denkmalbeirats. „Ich hoffe, dass der Förderbescheid jetzt auch wirklich kommt.“ Der Turm sei ein Wahrzeichen Wittens. Die Heimatvereine hatten im April Spenden für den Erhalt des Turms gesammelt. Diese gehen laut Lippert an die Stadt, die für die Renovierung auch einen Eigenanteil tragen muss. Am Tag des Denkmals, 8. September, wollen Lippert und seine Mitstreiter noch einmal am Turm „Flagge zeigen“ und weitere Spenden sammeln.