Witten. Rainer Simmat hat die Schmiede im Wittener Bethaus betrieben, Ehefrau Iris wuppt die Gastronomie. Damit ist es bald vorbei. Und dann?

Wieder steht im Bethaus der Bergleute ein Wechsel an. „Die Familie Simmat wird das Bethaus zum 30. September fristgerecht und auf eigenen Wunsch verlassen“, bestätigt die neue Stadtmarketing-Chefin Sandra Gagliardi eine entsprechende Anfrage dieser Redaktion. Die gute Nachricht: Das historische Gebäude im Muttental mit Schmiede, Museum und Gastronomie soll weiterbetrieben werden.

Rainer Simmat hatte den Job von seinem Freund und „Glücksschmied“ Volker Avermann übernommen, als dieser im April 2017 mit 65 Jahren überraschend verstorben war. Avermann war seit 2008 die gute Seele des Bethauses. Simmat setzte die Arbeit in dessen Sinne fort. Ehefrau Iris Simmat hatte die Gastronomie übernommen.

Derzeit verhindert Waldbrandgefahr das Schmieden im Wittener Bethaus

Dass im Bethaus schon seit Wochen nicht mehr geschmiedet wird, habe allerdings noch andere Gründe, so das Stadtmarketing. Es habe nicht nur einen personellen Engpass gegeben. Geschäftsführerin Sandra Gagliardi: „Aufgrund der Hitzeperioden besteht schon länger Waldbrandgefahr. Da dürfen wir gar nicht schmieden.“ Dies gelte bis auf Weiteres. Zu groß sei die Gefahr, dass ein Funke durch die Tür fliege oder jemand Glut unterm Schuh nach draußen trage.

Außerdem sei das Museum aufgrund von fehlendem Personal geschlossen, so das Stadtmarketing im Juni bei Facebook. Die Gastronomie sei derzeit aber ganz normal geöffnet, in der Regel mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.

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Während der Sommerferien habe es nicht viele Anfragen für Schmiedetermine gegeben, so Gagliardi. „Wenn jemand das Bethaus inklusive Schmied für eine Veranstaltung gemietet hat oder mieten möchte, dann versuchen wir aber eine Alternative zu finden. Es ist unsere Aufgabe, das zu klären.“ Man könne sich bei Interesse also durchaus jederzeit melden.

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Inhaber des Bethauses wie des gesamten Flurstücks ist Friedrich Oberste-Frielinghaus. Die Stadt hat das historische Gebäude von ihm gepachtet, das Stadtmarketing betreibt das Haus in deren Auftrag. „Gemeinsam wollen wir nun klären, in welcher Form wir das Bethaus weiterführen wollen“, sagt Sandra Gagliardi. Das Angebot solle auf jeden Fall erhalten bleiben. Noch zeichne sich keine Lösung ab. Doch bis Anfang oder Mitte August soll entschieden sein, wo die Reise hingeht. „Alles ist machbar“, heißt es optimistisch.